FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Nigeria 1999™
03. April - 24. April

FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Nigeria 1999™

FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Nigeria 1999™

Finales Turnier stehend

Info

Nigeria 1999: Erstmals Spanien vorn

Der Weltmeister: Nach drei FIFA-Junioren-Weltmeisterschaften, die Brasilien oder Argentinien unter sich ausmachten, gelang es Spanien beim Wettbewerb 1999 in Nigeria endlich, die südamerikanische Vorherrschaft zu durchbrechen. Das Team setzte sich in einer schweren Vorrundengruppe gegen Brasilien, Sambia und Honduras durch; dabei besiegte es die Ballzauberer vom Zuckerhut leicht und locker mit 2:0. Nach einem 0:0 gegen Sambia schlugen Iñaki Saez Ruizs Mannen Honduras mit 3:1, bevor sie mit Spielen gegen die USA, Ghana und Mali ins Finale vordrangen und dort Japan besiegten. Die jungen Iberer beeindruckten mit ihrem schnellen Passspiel - wobei Xavi und Gabri jederzeit in der Lage waren, das Tempo im Mittelfeld herauszunehmen, dann blitzschnell umzuschalten und äußerst effektive Angriffe einzuleiten. Dazu verfügte die Mannschaft mit Pablo über den besten Stürmer des Turniers (fünf Tore).

Die Überraschungen: Aber auch die Teams aus Afrika wussten bei diesem Turnier zu überzeugen - vier Mannschaften vom Schwarzen Kontinent erreichten das Achtelfinale, zwei drangen ins Viertelfinale vor und zwei kamen sogar bis in die Runde der letzten Vier. Vor allem der überraschende Halbfinalist Mali begeisterte die Zuschauer mit seiner unwiderstehlich offensiven Spielweise. Seydou Keita und seine Mannschaftskameraden kämpften sich mit Siegen über Portugal (2:1), Kamerun (5:4), Nigeria (3:1) und Uruguay (1:0) bis auf Platz Drei vor - und das, obwohl sie erst zum zweiten Mal an einem internationalen Turnier teilnahmen.

Die größte überraschung des Turniers war jedoch die japanische Mannschaft, die vom Franzosen Philippe Troussier trainiert wurde. Die Japaner ließen sich auf dem Weg ins Finale von niemandem aufhalten: England, Portugal, Mexiko (das seinerseits Titelverteidiger Argentinien ausgeschaltet hatte) und Uruguay versuchten vergeblich, sie zu stoppen. Angeführt von ihren beiden Stars Masashi Motayama und Kapitän Shinji Ono zeigte das Team durchweg exzellenten Fussball und musste nur im Finale den Anstrengungen des Turniers Tribut zollen. Dennoch war Japans zweiter Platz das beste Ergebnis einer asiatischen Mannschaft, seit Katar 1981 das Finale einer FIFA-Junioren-Weltmeisterschaft erreicht hatte.

Spieler des Turniers:

Seydou Keitas Leistungen in diesem Turnier überraschten und erfreuten die Zuschauer ebenso wie das Auftreten seiner gesamten Mannschaft. Dennoch ragte er aus dem Team der jungen Eagles heraus, als trickreicher Dribbelkünstler und eiskalter Stürmer, der seine Mitspieler mit großer Ruhe und Entschlossenheit anführte. Doch im Grunde hätte ein Blick auf die Ahnenreihe des Jungstars genügt, um zu wissen, woher Seydou Keitas große Fähigkeiten stammen: Sein Onkel Salif Keita war in den 1960er und 1970er Jahren ein Star des afrikanischen Fussballs und spielte lange Jahre als Profi in Frankreich. Und auch Seydou unterschrieb kurz vor Turnierbeginn einen Fünfjahresvertrag bei Olympique Marseille - im Augenblick spielt er jedoch für den RC Lens.

Namen, die man sich merken sollte: Esteban Cambiasso (ARG), Ronaldinho (BRA), Ashley Cole (ENG), Shinji Ono (JPN), Koji Nakata (JPN), Seol Ki-Hyeon (KOR), Seydou Keita (MLI), Rafael Marquez (MEX), Julius Aghahowa (NGA), Roque Santa Cruz (PAR), Damien Duff (IRL), Robbie Keane (IRL), Gabri (ESP), Xavi (ESP), Fabian Carini (URU), Diego Forlan (URU), ...

Nigeria 1999 in Zahlen:

Abschlusstabelle:

  1. Spanien

  2. Japan

  3. Mali

  4. Uruguay

Erzielte Tore: 158 (Durchschn. 3,04/Spiel)

Beste Offensivmannschaft: Mali und Spanien (je 16 Tore)

Beste Torschützen:

  1. Pablo (ESP), 5 Tore, 2 Vorlagen

  2. Mahamadou Dissa (MLI), 5 Tore, 1 Vorlage

  3. Gaspard Komol (CMR) und Taylor Twellman (USA), 4 Tore

Spielorte: Bauchi, Calabar, Enugu, Ibadan, Kaduna, Lagos, Port Hacourt

Zuschauer: 624.400 (Finale: 38.000)

Durchschnittliche Zuschauerzahl: 12,008

Interessante Zahl am Rande:

Spanien ist die neunte Mannschaft aus spanisch- oder portugiesischsprachigen Ländern, die dieses Turnier gewann. Diese Phalanx konnte nur von der UdSSR (1977), Westdeutschland (1981) und Jugoslawien (1987) durchbrochen werden.

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