Olympisches Fussballturnier der Frauen Peking 2008
06. August - 21. August

Olympisches Fussballturnier der Frauen Peking 2008

Olympisches Fussballturnier der Frauen Peking 2008

Finales Turnier stehend

Über

U.S.-Frauen holen erneut Gold

Die U.S.-Frauen haben ihren Ausnahmestatus beim Olympischen Fussballturnier der Frauen eindrucksvoll untermauert und sich in Peking die dritte Goldmedaille bei vier Teilnahmen gesichert.

Nach einem holprigen Start mit einer unerwarteten 0:2-Auftaktniederlage gegen Norwegen, der einzigen anderen Mannschaft, die jemals ein Endspiel eines Olympischen Fussballturniers gewinnen konnte, fanden Pia Sundhages Schützlinge allmählich zu ihrer Form zurück und steigerten sich von Spiel zu Spiel. Nach dem knappen Sieg gegen Japan und einer überzeugenden Leistung gegen Neuseeland belegten die U.S.-Amerikanerinnen am Ende noch den ersten Tabellenplatz. Im Endspiel warteten dann, wie bereits vier Jahre zuvor in Athen, die Brasilianerinnen. Den einzigen Treffer dieser Begegnung erzielte Carli Lloyd in der Nachspielzeit.

Ohne die langjährige Spielführerin Kristine Lilly und Top-Stürmerin Abby Wambach, die unmittelbar vor den Olympischen Spielen einen Beinbruch erlitten hatte, wussten die U.S.-Frauen vor allem durch Effektivität und mannschaftliche Geschlossenheit zu überzeugen. Dies ist nicht zuletzt Pia Sundhage zu verdanken, die den Fokus auf ein verbessertes Passspiel legte und auch im technischen Bereich noch für einige Verbesserungen sorgte.

Brasilien erneut geschlagenObwohl Brasilien die Mannschaft mit den talentiertesten Einzelspielerinnen war, sollte es erneut nur zum zweiten Platz reichen. Cristiane wurde mit fünf Toren erfolgreichste Torjägerin des Turniers und FIFA Weltfussballerin Marta zeigte sich insbesondere beim souveränen 4:1-Sieg im Halbfinale gegen die DFB-Auswahl von ihrer stärksten Seite. Im Endspiel folgte allerdings die Niederlage gegen die USA, die sich damit für die 0:4-Niederlage revanchierten, die sie ein Jahr zuvor im Halbfinale der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2007 gegen die Spielerinnen von Jorge Barcellos kassiert hatten.

"Ich kann von meinen Spielerinnen nicht mehr erwarten. Sie haben das ganze Turnier über einfach fantastisch gespielt", so die bittersüße Einsicht Barcellos' nach der Endspielniederlage im Workers' Stadium.

Die anderen Top-TeamsJapan vertrat in Peking den asiatischen Kontinent würdig und zog nach dem überzeugenden 5:1-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Norwegen und der damit verbundenen Qualifikation für das Viertelfinale souverän in die Runde der letzten Vier ein. Nach dem Viertelfinalsieg gegen den Nachbarn, Erzrivalen und Gastgeber aus China zogen die Japanerinnen aber gegen den späteren Olympiasieger aus den USA mit 2:4 den Kürzeren. Trotz überragender Technik und spielerischer Klasse scheiterten die Nadeshiko letztendlich an der schwachen Defensive und einer nicht immer sicheren Torfrau.

Kanada, das zum ersten Mal bei einem Olympischen Turnier dabei war, bewies, dass die USA nicht die einzige starke Mannschaft in Nordamerika ist, und setzte sich in einer starken Gruppe gegen Schweden und China VR durch. Im Viertelfinale erzwangen die Kanadierinnen die Verlängerung gegen die USA, scheiterten am Ende aber denkbar knapp am historischen Sieg gegen den geografisch nächsten und spielerisch ärgsten Widersacher.

Die größte Überraschung war sicherlich die schwache Leistung des amtierenden Weltmeisters aus Deutschland. Nach dem zweiten Platz in einer schweren Gruppe hinter Brasilien setzten sich die deutschen Damen in wenig überzeugender Manier erst in der Verlängerung gegen Schweden durch, bevor sie im Halbfinale eine 1:4-Niederlage gegen Brasilien einstecken mussten. Dabei fand Birgit Prinz, die sonst immer die Torgarantin der DFB-Auswahl war, nie zu ihrer Form und musste sich am Ende mit dem Gewinn der Bronzemedaille im Spiel gegen Japan trösten.

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