FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Japan 2012™
19. August - 08. September

FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Japan 2012™

FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Japan 2012™

Finales Turnier stehend

Über

U.S.-Girls zum dritten Mal ganz oben

Betrachtet man lediglich den Ausgang der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Japan 2012, entsteht der Eindruck, das Turnier wäre ohne größere Überraschungen und weitgehend gemäß den Erwartungen verlaufen. Die USA setzten sich im Finale gegen Titelverteidiger Deutschland durch und haben damit nun drei Mal den Titel geholt, ein Mal mehr als der große Rivale. Einzig die DVR Korea konnte vor sechs Jahren in Russland die Dominanz der zwei großen Frauenfussball-Nationen brechen.

Doch dieser Eindruck trügt. Denn es waren gleich mehrere Mannschaften, denen man den Finaleinzug durchaus zugetraut hätte. Abgesehen von den Argentinierinnen, die reihenweise schwere Niederlagen kassierten, waren sich die meisten Teams durchaus ebenbürtig. So konnten beispielsweise Nigeria, die DVR Korea und Gastgeber Japan mit starken Leistungen beeindrucken und ihre Gruppen gewinnen, nur um dann doch auf der Strecke zu bleiben.

Die Young Nadeshiko beeindruckten mit ihrem ballsicheren Spiel und wurden bei ihrem Vorstoß bis ins Halbfinale von einem enormen Medieninteresse begleitet. Yoko Tanaka und Hanae Shibata wurden zu neuen Stars. Zu den entscheidenden Spielen im Nationalstadion von Tokio strömten die Zuschauer in Massen, was sicher auch dem Titelgewinn der japanischen Frauen-A-Nationalmannschaft bei der FIFA Frauen-WM 2011 in Deutschland geschuldet war. Zwei Gruppenspiele der Japanerinnen fanden zudem in der Präfektur Miyagi statt, die besonders schwer von der Erdbebenkatastrophe im vergangenen Jahr verwüstet worden war.

In Gruppe A mit Gastgeber Japan, der Schweiz, Neuseeland und Mexiko prallten ganz verschiedene Spielweisen aufeinander. Japan glänzte bereits zum Auftakt mit einem klaren 4:1-Sieg gegen Mexiko und ließ sich danach nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängen. Neuseeland und Mexiko kämpften bis zum letzen Spieltag um den zweiten Platz hinter den Japanerinnen. Schließlich setzten sich die Mexikanerinnen unter Trainer Leonardo Cuellar durch. Doch auch die Neuseeländerinnen können mit ihren Leistungen zufrieden sein, insbesondere mit dem Unentschieden gegen Japan. Die Mexikanerinnen hätten durchaus erstmals das Halbfinale erreichen können, doch sie scheiterten im dramatischen Viertelfinale erst in der Verlängerung an Nigeria.

In Gruppe B blieben Italien und auch Brasilien auf der Strecke. Die Südamerikanerinnen enttäuschten somit erneut, ebenso wie vor zwei Jahren in Deutschland, als sie ebenfalls den Einzug in die K.o.-Runden verpassten. Den Einzug ins Viertelfinale schafften Nigeria, das noch zahlreiche Spielerinnen im Kader hatte, die vor zwei Jahren das Finale erreicht hatten, und die Republik Korea. Für die Koreanerinnen war allerdings in dieser Runde Endstation. In einem der besten Spiele des Turniers setzten sich die Gastgeberinnen mit 3:1 durch.

In Kobe präsentierte sich das Team aus der DVR Korea wie gewohnt effizient und perfekt gedrillt. Nach dem Auftaktsieg gegen Norwegen ließen die Koreanerinnen einen 9:0-Rekordsieg gegen Argentinien folgen und blieben auch am letzten Gruppenspieltag gegen Kanada siegreich. Norwegen hatte zahlreiche vielversprechende Nachwuchsspielerinnen im Kader und glänzte in der Gruppenphase, scheiterte jedoch im Viertelfinale klar mit 0:4 an Deutschland.

Mit den USA und Deutschland standen zwei Topfavoriten in einer Gruppe, wobei die Deutschen im direkten Aufeinandertreffen am letzten Spieltag der Gruppenphase in Hiroshima klar mit 3:0 die Nase vorn hatten. Die beiden Spitzenteams ließen den Konkurrentinnen aus der VR China und Ghana keine Chance, obgleich sich beide wacker gegen das Unvermeidliche stemmten. Die USA fuhren in der Verlängerung des Viertelfinales einen hart erkämpften Sieg gegen die DVR Korea ein, die somit als einziger Gruppensieger bereits im ersten K.o.-Spiel die Segel streichen mussten.

Im Halbfinale zwischen Japan und Deutschland gerieten die Gastgeberinnen bereits in den ersten 20 Minuten mit 0:3 in Rückstand. Damit war die Entscheidung quasi schon gefallen, noch bevor die Japanerinnen die Defensive des Titelverteidigers mit ihrem typischen Passspiel überhaupt ernsthaft in Bedrängnis bringen konnten. Die USA taten sich gegen Nigeria erheblich schwerer, setzten sich jedoch am Ende mit 2:0 durch.

Die Deutschen stießen ohne ein einziges Gegentor in den ersten fünf Spielen bis ins Finale vor und waren nach dem klaren Sieg gegen die USA in der Gruppenphase der große Favorit auf den Titelgewinn. Doch den einzigen Treffer in der intensiv geführten Finalpartie, die den großen Rivalen in allen Belangen gerecht wurde, erzielte die U.S.-Amerikanerin Kealia Ohai. Damit hatten sich die Schützlinge von Steve Swanson gegen drei Gruppensieger durchgesetzt und den Titel in der Tasche.

Auf deutscher Seite konnte man sich mit zwei individuellen Auszeichnungen trösten. Dzsenifer Marozsan, die bereits fest in der A-Nationalmannschaft etabliert ist, wurde als beste Spielerin von Japan 2012 mit dem Goldenen Ball von adidas ausgezeichnet, und  Laura Benkarth konnte sich als beste Torhüterin des Turniers über den Goldenen Handschuh von adidas freuen.

Den Goldenen Schuh gewann die Nordkoreanerin Kim Un Hwa, die es auf sieben Treffer brachte, fünf davon beim Kantersieg gegen Argentinien. Die FIFA Fairplay-Auszeichnung ging an Japan, das sich im Spiel um Platz drei gegen Nigeria durchsetzte. Insgesamt war das Turnier vom Beginn bis zum Schluss durch vorbildlichen Sportsgeist geprägt.

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