FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Aserbaidschan 2012™
22. September - 13. Oktober

FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Aserbaidschan 2012™

FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft Aserbaidschan 2012™

Finales Turnier stehend

Info

Frankreichs Stern geht über Baku auf

"Die Organisation einer FIFA Frauen-Weltmeisterschaft in diesem Land hat für die Region große Symbolkraft und zeigt der Welt, dass der Fussball allen Kulturen und allen Zivilisationen offen steht", hatte FIFA-Präsident Joseph S. Blatter bei der Eröffnung des Turniers in Aserbaidschan 2012 erklärt. "Es ist ein Land, in dem Osten und Westen zusammentreffen." Und hätte es dafür ein besseres Symbol geben können als ein asiatisch-europäisches Aufeinandertreffen im Finale, Korea DVR gegen Frankreich?

Am Ende diente Aserbaidschan als Drehkreuz für die WM-Trophäe. Vier Jahre lang war der Pokal in Asien beheimatet, nun residiert er zumindest für die nächsten zwei Jahre in Frankreich. Die französische U-17-Frauen-Auswahl krönte sich nach dem Finalsieg gegen Korea DVR (1:1, 7:6 i.E.) am 13. Oktober 2012 im Tofig Bahramov Stadium in Baku zum neuen Weltmeister.

Drei Wochen zuvor war derselbe Ort der Schauplatz der Eröffnungszeremonie und des Auftaktspiels. Aserbaidschan hatte sich vorgenommen, "der Welt die beste U-17-Frauen-Weltmeisterschaft aller Zeiten" zu bieten, wie Elkhan Mammadov, Präsident des LOK, erklärte. Somit war die Messlatte von Beginn an hoch angesetzt. Dazu passte auch der Gaststar der Eröffnungsfeier: Jennifer Lopez lud mit ihrem Song "On the floor" die 336 Spielerinnen ein, die Bühne zu betreten.

Asien schwungvoll Der erste Spieltag der Gruppenphase verführte zu der Annahme, dass es bei der dritten Auflage des Wettbewerbs zum dritten Mal einen Weltmeister aus Asien geben könnte. Neben den Erfolgen Japans gegen Brasilien (5:0) und der VR China gegen Uruguay (4:0) brachte der Tag mit dem 11:0-Kantersieg von Korea DVR gegen Gambia das höchste Ergebnis in der Geschichte des Turniers. Am Ende des Auftaktspieltags war der AFC der einzige Kontinentalverband, dessen Vertreter allesamt siegreich waren.

Die asiatischen Teams setzten auch am zweiten Spieltag Maßstäbe und blieben als einzige ungeschlagen. Doch es gab die ersten kleinen Rückschläge. Die VR China kam gegen Deutschland (1:1) ebenso wenig über ein Unentschieden hinaus wie die DVR Korea gegen Frankreich (1:1). Gleichzeitig mussten sich bereits die ersten Länder aus dem Wettbewerb verabschieden. Die Turnier-Neulinge Aserbaidschan, Gambia und Uruguay mussten ihre Unerfahrenheit teuer bezahlen.

Nur Japan, das als einziges Team nach zwei Spielen sechs Zähler aufwies, setzte unbeirrt seinen Siegeszug fort. Die jungen Nadeshiko demütigten Mexiko mit 9:0 und bauten ihren Rekord weiter aus: 54 Tore in drei Auflagen. Ein Rekord folgte auf den nächsten, als Sainey Sissohore im Alter von 13 Jahren und neun Monaten zur jüngsten Torschützin eines FIFA-Turniers avancierte. Sie rettete damit die Ehre Gambias gegen eine französische Mannschaft im Freudentaumel, die sich dank des 10:2 gegen die Afrikanerinnen erstmalig für die zweite Runde des Wettbewerbs qualifizierte. Tränen hingegen bei den U.S.-Amerikanerinnen. Die Stars and Stripes mussten bereits nach der Gruppenphase die Heimreise antreten. Das hatte es für die USA bei einem FIFA Frauenturnier noch nie gegeben.

Am Ende der Gruppenphase hatten fünf verschiedene Kontinentalzonen (CONCACAF, CONMEBOL, CAF, AFC und UEFA) mindestens einen Vertreter im Viertelfinale. Bei den vorherigen Auflagen waren zu diesem Zeitpunkt nur noch jeweils drei Kontinentalverbände anwesend. Nur die OFC blieb die einzige Konföderation, die noch nie in der Runde der letzten Acht vertreten war. Festzuhalten ist, dass die FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft ausgeglichener geworden war und die Qualität des Spiels zugenommen hatte – wie auch die Zuschauerzahl (7.291 Zuschauer im Durchschnitt in der Gruppenphase).

Ghana sorgt für Paukenschlag Das Viertelfinale schließlich bot nicht nur weitere spektakuläre Begegnungen, sondern auch eine handfeste Überraschung. Ghana schlug Japan, das einzige Team, das bis dahin alle seine Partien in Aserbaidschan 2012 gewonnen hatte (1:0). Somit war Asien nur noch mit einer Mannschaft im Halbfinale vertreten, anstatt mit drei, wie noch in Trinidad und Tobago 2010: Korea DVR. Afrika und die Black Maidens standen erstmalig in der Geschichte des Wettbewerbs im Halbfinale, Seite an Seite mit den Finalisten der letzten Europameisterschaft, Frankreich und Deutschland.

Nachdem Frankreich bereits Gambia (10:2) und Nigeria (0:0, 4:3 n. E.) geschlagen hatte, bezwangen die Bleuettes im Halbfinale auch Ghana und damit den dritten afrikanischen Repräsentanten – dank eines Doppelpacks von Stürmerin Kadidiatou Diani, die malischen Ursprungs ist. In der zweiten Halbfinalbegegnung setzte sich Korea DVR mit 2:1 gegen Deutschland durch. Die Asiatinnen sind offenbar ein Angstgegner für die Deutschen, die bereits vor zwei Jahren im Viertelfinale gegen denselben Kontrahenten ausschieden.

Im Spiel um Platz drei gelang den Black Maidens, obwohl sie fast eine Stunde lang in Unterzahl spielten, mit einer Energieleistung ein abschließender Erfolg gegen eine enttäuschende deutsche Mannschaft. Damit avancierte Ghana zum ersten afrikanischen Team, das bei einer FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft das Siegertreppchen erklomm. Die Bleuettes wiederum sind nach dem Finalsieg gegen Korea DVR die erste französische Frauen-Auswahl, die sich bei einem FIFA-Frauenturnier zum Weltmeister krönte.

Nun konnte in Aserbaidschan 2012 der Vorhang fallen. Zuvor aber gab Shakira ihren Hit "Waka Waka" zum Besten und setzte damit einen standesgemäßen Schlusspunkt hinter eines der vielleicht schönsten Turniere dieser Altersklasse.

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