FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Portugal 1991™
14. Juni - 30. Juni

FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Portugal 1991™

FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Portugal 1991™

Finales Turnier stehend

Info

Portugal 1991: Gastgeber Portugal verteidigt den Titel

Der Weltmeister: Die nächste Generation großartiger portugiesischer Fussballer bescherte ihrem Verband auf heimischem Boden die Titelverteidung - und wenn man sich heute, 12 Jahre danach, die Mannschaftsaufstellung ansieht, erscheint dies völlig logisch. Im Mittelfeld zeigten Joao Pinto, Rui Costa und Luis Figo schon damals jene Klasse, die sie auch heute, als Stars ihrer europäischen Spitzenklubs auszeichnet. Emilio Peixe und Jorge Costa in der Verteidigung ließen im gesamten Turnier nur ein Gegentor zu, und im Angriff verwerteten Carlos Queiroz' Spieler genau so viele ihrer zahlreich herausgespielten Chancen, dass es zum Titel reichte. Nach einer problemlosen Gruppenphase mit Siegen Über die Republik Irland (2:0), Argentinien (3:0) und Korea Republik (1:0) hatten die Portugiesen ab dem Viertelfinale schwerer zu kämpfen: Der 2:1-Sieg gegen Mexiko in der Runde der letzten Acht konnte erst in der Verlängerung unter Dach und Fach gebracht werden, und auch das 1:0 im Halbfinale gegen die tapferen Australier war so knapp, wie es das Ergebnis erwarten lässt. Das Finale gegen Brasilien schließlich geriet zur absoluten Zerreißprobe fÜr die Nerven der 127.000 Fans - erst das fÜr Portugal erfolgreiche Elfmeterschießen ließ das ganze Stadion jubeln.

Die Überraschungen: Die FIFA-Junioren-Weltmeisterschaft Portugal 1991 bot keine wirklich großen Überraschungen. Stattdessen waren es die uninspirierten und Überharten Vorstellungen zweier der traditionell besten Juniorenteams der Welt, die in Erinnerung geblieben sind. Argentinien und Uruguay wurden in ihren Gruppen jeweils Letzter, mit je zwei Niederlagen und einem Unentschieden, wobei das Team aus Uruguay eine demÜtigende 6:0-Niederlage gegen Spanien bezog.

Positiv fielen dagegen die jungen Australier auf: Sie drangen bis ins Halbfinale vor, wo sie sich dem späteren Turniersieger Portugal geschlagen geben mussten. Die mit einer flexiblen 4-4-2-Aufstellung antretende Elf aus "Down Under" beeindruckte durch ihre schnellen Vorstöße Über die Außenbahnen, wobei die Außenverteidiger bis zu 20 Flanken pro Spiel vor das gegnerische Tor brachten. Als ebenso unternehmungslustig und mit großem Offensivdrang ausgestattet erwies sich ihr Innenverteidiger Paul Okon. Die australische Mannschaft präsentierte sich in Portugal in hervorragender Verfassung und wurde schließlich mehr als verdient Vierter.

Spieler des Turniers: In einem vor Talent strotzenden portugiesischen Team war es der defensive Mittelfeldspieler Emilio Manuel Delgado (oder "Peixe"), der die Auszeichnung als bester Spieler des Turniers erhielt. Der unermÜdliche Star von Sporting Lissabon war die Schaltzentrale zwischen Abwehr und Angriff der Portugiesen. Seine schnelle Auffassungsgabe, sein taktisches GespÜr und seine gut getimten Vorstöße machten ihn zum perfekten Partner fÜr den kreativen Spielgestalter Rui Costa. Doch anders als viele seiner Mannschaftskameraden errang "Peixe" in den Jahren nach dem Turnier nie die großen Erfolge auf Vereinsebene: Differenzen mit Sporting Lissabon fÜhrten dazu, dass er einige Monate mit dem Fussball aussetzte, und seine späteren Leistungen bei FC Porto und Benfica Lissabon waren schlichtweg enttäuschend.

Namen, die man sich merken sollte: Juan Esnaider (ARG), Mauricio Pocchettino (ARG), Mauricio Pellegrino (ARG), Mark Bosnich (AUS), Kevin Muscat (AUS), Paul Okon (AUS), Giovane Elber (BRA), Andy Cole (ENG), Capucho (POR), Jorge Costa (POR), Luis Figo (POR), Emilio Peixe (POR), Joao Pinto (POR), Rui Costa (POR), Ismael Urzaiz (ESP), Perez Munoz "Alfonso" (ESP), Patrik Andersson (SWE), Magnus Hedman (SWE), Dwight Yorke (TRI), Paulo Montero (URU), ...

Portugal 1991 in Zahlen:

Abschlusstabelle:

  1. Portugal

  2. Brasilien

  3. UdSSR

  4. Australien

Erzielte Tore: 82 (Durchschn. 2,56/Spiel)

Beste Offensivmannschaft: Brasilien (14 Tore)

Beste TorschÜtzen:

  1. Serguei Cherbakov (URS), 5 Tore

  2. Ismael Urzaiz (ESP), Pedro Pineda (MEX), Giovane Elber (BRA), 4 Tore

Spielorte: Braga, Faro, Guimaraes, Lissabon, Porto

Zuschauer: 731,500 (Finale: 127.000)

Durchschnittliche Zuschauerzahl: 22,859

Interessante Zahl am Rande:

Portugal ist die einzige europäische Nation, die zwei FIFA-Junioren-Weltmeisterschaften gewonnen hat (1989 und 1991) und neben Brasilien auch die zweite weltweit, die zwei Junioren-Titel holte.

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