FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Niederlande 2005™
10. Juni - 02. Juli

FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Niederlande 2005™

FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Niederlande 2005™

Finales Turnier stehend

Info

Magier Messi setzt Höhepunkte in den Niederlanden

Nach der Auftaktniederlage gegen die USA gab sich Argentinien keine Blöße mehr und sicherte sich bei der fünfzehnten FIFA-Junioren-Weltmeisterschaft den fünften Titel. Der schon vor dem Turnier hoch gehandelte Lionel Messi musste eine Halbzeit lang von der Bank zusehen, wie seine Mitspieler kein Mittel gegen die Nordamerikaner fanden. Nach der Pause eingewechselt, brachte er sofort frischen Wind ins Spiel und spielte fortan das ganze Turnier durch. Der 18-jährige Wunderknabe vom FC Barcelona sorgte für die Höhepunkte in den Niederlanden und wurde - zumindest einen Sommer lang - zum Mittelpunkt der Fussballwelt.

Im Finale gegen Nigeria erzielte er beide Treffer für Argentinien durch verwandelte Elfmeter, sicherte sich die Torjägerkrone und ebenso die Auszeichnung für den besten Spieler. Lionel Messi wurde daraufhin mit keinem Geringeren verglichen als Diego Armando Maradona. Mit seiner tollen Form war er in den Niederlanden tatsächlich so entscheidend wie kein einzelner Spieler mehr, seit "Dieguito" die Fans 1979 in Japan zu atemlosem Entzücken hinriss. Und da seine Mannschaft nur zwei ihrer sieben Spiele mit mehr als einem Tor Unterschied gewann, brauchten sie die Inspiration ihres jungen Regisseurs offensichtlich dringend.

Die FIFA-Junioren-Weltmeisterschaft Niederlande 2005 war ein begeisterndes Turnier voller Farbe und Spielfreude und wird als eins der unterhaltsamsten Turniere überhaupt in die Geschichte eingehen. Die Argentinier sind verdiente Weltmeister, auch wenn die spielstarken, gut organisierten und tapferen Nigerianer ihnen im Endspiel alles abverlangten. Messis kühler Kopf gab wieder den Ausschlag, als er zwei Mal vom Elfmeterpunkt traf und so den 2:1-Sieg sicherte.

Blicken Sie mit FIFA.com auf einige dramatische Wochen in den Niederlanden zurück.

Starke Gastgeber sorgen für Stimmung

Angeführt vom quicklebendigen Quincy Owusu Abeyie von Arsenal London, vom Kapitän Hedwiges Maduro und dem Defensivstrategen Ron Vlaar zeigten sich die Niederländer als eines der stärksten Teams des Wettbewerbs, und viele hielten die Heimmannschaft schon für den Topfavoriten. Nachdem sie die Gruppe A ohne Punktverlust gewonnen hatten, waren nach dem 3:0 gegen Chile im Achtelfinale alle Augen aufs Finale gerichtet. Doch dann standen im Viertelfinale die Nigerianer im Weg und warfen die Gastgeber vor wieder einmal ausverkauftem Haus in Kerkrade nach einem rekordverdächtigen Elfmeterschießen mit zwölf Durchgängen aus dem Turnier. Trotz des vorzeitigen 'Aus' berechtigt dieser Jahrgang aber zu den schönsten Hoffnungen für die Zukunft des niederländischen Fussballs.Zahnlose Brasilianer holen dennoch Bronze Nach einem besonders lethargischen und fürs Turnier ganz untypischen 0:0 im Auftaktspiel gewannen die Brasilianer noch ihre Gruppe, die viele für die schwerste der Vorrunde hielten. Doch Brasilien ließ den Stil und Schwung vermissen, den man von den Männern in Kanariengelb gewohnt ist. Nach mühevollen Siegen gegen Syrien und Deutschland in der K.-o.-Runde war der Erzrivale Argentinien in diesem Jahr eine Nummer zu groß. Trotz solcher Talente wie Diego Tardelli und Rafael fehlte den Südamerikanern sowohl ein echter Torjäger als auch ein Mittelfeldorganisator, was ihnen am Ende zum Verhängnis wurde. Doch immerhin retteten sie ihre Ehre im kleinen Finale in Utrecht, als sie gegen Marokko nach einem Rückstand spät noch das Ruder herumrissen und sich die Bronzemedaille sicherten. Die spielfreudigen Marokkaner, von zahlreichen begeisterten Anhängern unterstützt, mussten sich mit dem vierten Rang zufrieden geben. Doch dank einiger beeindruckender Spiele und überraschender Turnierform waren die Nordafrikaner eine der Entdeckungen dieser Junioren-WM.

Dunkle Zeiten für Europa und Nordamerika: Afrika und Südamerika vorn Da das Turnier zum ersten Mal seit 1991 wieder auf europäischen Boden stattfand, hätte wohl niemand ein Halbfinale ohne Beteiligung eines UEFA-Vertreters vorhergesagt. Doch nachdem Italien, Spanien, Deutschland und die Niederlande alle im Viertelfinale ausschieden, bekamen die Zuschauer in der Vorschlussrunde zwei afrikanische Mannschaften (Nigeria, Marokko) und zwei südamerikanische (Brasilien, Argentinien) zu sehen. Das hart umkämpfte Finale zwischen Argentinien und den großartigen Nigerianern kann man auch als Kampfansage an die Fussballmächte des alten Kontinents verstehen. Doch den Vertretern aus dem Norden der Neuen Welt erging es noch schlechter: das arme Honduras kassierte 15 Gegentore und erzielte bei drei Niederlagen selbst keinen einzigen Treffer. Auch Panama, zum zweiten Mal dabei, hatte schwer zu kämpfen und wurde ohne Punkt nach der Vorrunde heimgeschickt. Von den drei Vertretern der CONCACAF erreichten nur die USA die zweite Runde, wo sie jedoch schon im Achtelfinale deutlich an den wieder erstarkten Italienern scheiterten.

Teilnehmer: Australien, Japan, Benin, Niederlande, China VR, Panama, Türkei, Ukraine, Chile, Honduras, Marokko, Spanien, Argentinien, Ägypten, Deutschland, USA, Kanada, Kolumbien, Syrien, Italien, Brasilien, Südkorea, Nigeria, Schweiz.

Platzierungen:

  1. Argentinien

  2. Nigeria

  3. Brasilien

  4. Marokko

Stadien und Spielorte: Vijverberg-Stadion (Doetinchem), Emmen-Stadion (Emmen), Enschede-Stadion (Enschede), Parkstad-Limburg-Stadion (Kerkrade), Willem-II-Stadion (Tilburg) und Galgenwaard-Stadion (Utrecht).

Trefferzahl: 143 (Schnitt pro Spiel: 2,75)

Beste Torschützen: 6 Tore: Messi (ARG) 5 Tore: Llorente (ESP), Aliiev (UKR)

Gesamtzuschauerzahl: 502.698

Durchschnittliche Zuschauerzahl: 9.667

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