FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Australien 1993™
05. März - 20. März

FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Australien 1993™

FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Australien 1993™

Finales Turnier stehend

Info

Australien 1993: Brasilien holt dritten Titel

Der Weltmeister:

Mit dem Sieg bei diesem Turnier errang Brasilien als erstes Land (nach 1983 und 1985) zum dritten Mal den Titel eines FIFA-Junioren-Weltmeisters; außerdem holte die Elf damit erstmals seit 1985 den Pokal wieder auf den südamerikanischen Kontinent zurück. Das Selbstvertrauen der Auriverde wuchs in Australien von Spiel zu Spiel: Auf ein Unentschieden gegen Saudiarabien im Eröffnungsspiel folgte ein mühsamer Sieg gegen Mexiko, bevor die Mannschaft im letzten Gruppenspiel gegen Norwegen endgültig ihren Rhythmus fand. Im Viertelfinale gegen die USA spielte die Seleção wie entfesselt, wobei vor allem das Sturmtrio Adriano, Marcelinho und Gian großartigen Fussball zeigte, und im anschließenden Halbfinale in Melbourne zerstörte sie die Titelträume der Gastgeber durch zwei Tore in den letzten Spielminuten (Endstand 2:0). In einem lange Zeit offenen Finale gegen Ghana boten die brasilianischen Jungstars eine starke kämpferische Leistung und drehten einen 0:1-RÜckstand noch in einen verdienten 2:1-Sieg um.

Die Überraschungen:

Nur einmal zuvor (1989) hatten vier Teams aus vier Kontinenten im Halbfinale einer FIFA-Junioren-Weltmeisterschaft gestanden. Dieses Mal waren es Australien, Brasilien, Ghana und England, die auf dem Weg in die Runde der letzten Vier allesamt durch einen eigenständigen, attraktiven Fussballstil überzeugt hatten. Die meisten Fachleute stimmen darin überein, dass dieses Aufeinanderprallen unterschiedlicher Spielstile in Kombination mit kompromisslosem Angriffsfussball dafür gesorgt hat, dass dieses Turnier zu einem der unvergesslichsten aller je ausgespielten FIFA-Wettbewerbe wurde.

Nach Nigeria 1989 war Ghana erst die zweite afrikanische Mannschaft, die ins Finale einer FIFA-Junioren-Weltmeisterschaft vordrang - und auf dem Weg dorthin überraschten die Ghanaer viele Mannschaften durch ihre blitzschnellen Tempowechsel. Dabei hatten neun der 22 ghanaischen Spieler zwei Jahre zuvor den Titel des FIFA U-17-Weltmeisters errungen - so dass ihre Leistungsstärke eigentlich niemanden mehr hätte überraschen dürfen... Auf jeden Fall überzeugte das Team durch einen hochgradig unterhaltsamen Fussball - angriffslustig und unberechenbar.

Spieler des Turniers: Die brasilianische Elf bot eine sehr kompakte, geschlossene Mannschaftsleistung. Doch wenn es darum ging, den wichtigsten Spieler aus diesem Team hervorzuheben, fiel die Wahl regelmäßig auf Adriano. Der Einfluss des schon vor Turnierbeginns vom Schweizer Klub Xamax Neuchatel verpflichteten Adriano wuchs von Spiel zu Spiel. Seine Position ließ sich nicht festlegen - er war weder echte Spitze noch typischer Spielmacher, doch immer eine Gefahr für die gegnerische Verteidigung. Ausgestattet mit großartiger übersicht, perfekter Ballbehandlung und einem tödlichen Torriecher, sorgte Adriano in jedem Spiel für Chaos im gegnerischen Strafraum. Sein Tor im Viertelfinale war es, das die Auriverde in die nächste Runde brachte, und sein filigraner Pass zu Marcelinho sorgte im Halbfinale dafür, dass seine Mannschaft das Finale erreichte. Nach einem kurzen Zwischenspiel in Europa kehrte Adriano nach Brasilien zurück, wo er erfolgreich bei Juventude, Botafogo, America Sao Paulo und Sao Paulo FC spielte.

Namen, die man sich merken sollte:

Kevin Muscat (AUS), Adriano (BRA), Dida (BRA), Marcelinho (BRA), Marc-Vivien Foe (CMR), Rigobert Song (CMR), Nick Barmby (ENG), Dietmar Hamann (GER), Carsten Jancker (GER), Carsten Ramelow (GER), Vladimir Beschatnykh (RUS), Fabian O'Neil (URU),

Australien 1993 in Zahlen:

Abschlusstabelle:

  1. Brasilien

  2. Ghana

  3. England

  4. Australien

Erzielte Tore: 82 (Durchschn. 2,56/Spiel)

Beste Offensivmannschaft: Brasilien und Ghana (11 Tore)

Beste Torschützen:

  1. Henry Zambrano (COL), Vicente Nieto (MEX), Chris Faklaris (USA) 3 Tore

Spielorte: Adelaide, Brisbane, Canberra, Melbourne, Newcastle, Sydney

Zuschauer: 478.003 (Finale: 40.015)

Durchschnittliche Zuschauerzahl: 14,938

Interessante Zahl am Rande:

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