FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Australien 1981™
03. Oktober - 18. Oktober

FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Australien 1981™

FIFA Junioren-Weltmeisterschaft Australien 1981™

Finales Turnier stehend

Über

Australien 1981: Deutsche Tugenden setzen sich durch

Der Weltmeister: Eine "typisch deutsch" spielende, gut organisierte und effektive Mannschaft konnte 1981 in Australien die FIFA-Junioren-Weltmeisterschaft fÜr sich entscheiden. Ein knappes 1:0 Über Mexiko, eine Überraschende Niederlage gegen Ägypten (1:2) und ein 4:2-Sieg Über Spanien genÜgte der Elf zum Einzug ins Viertelfinale, wo man gegen den Gastgeber aus Australien antrat. Die jungen Australier gaben ihr Bestes - und beinahe hätte es auch ausgereicht - doch am Ende siegten deutsche Durchsetzungsfähigkeit und Entschlossenheit, wobei sich die deutsche Verteidigungsreihe mit Winklhofer, Zorc, Trieb und Schmidkunz als unÜberwindlich erwies. Und genau wie ihre berÜhmten Vorgänger es in der Vergangenheit so oft vorgemacht hatten, schlug die junge Mannschaft fÜnf Minuten vor Schluss entscheidend zu: Roland Wohlfarth traf mit einem Kopfball zum 1:0. Das Halbfinale verlief nach dem gleichen Muster: Dietrich Weises Team hielt mit seinem Sicherheitsfussball 90 Minuten lang den Angriffen einer wagemutigen und attraktiv spielenden rumänischen Mannschaft stand und siegte letztlich durch einen Kopfball von Alfred Schön in der Verlängerung. Im Finale zeigten sich die Deutschen jedoch von einer ganz anderen Seite und fegten ihren Gegner Katar bei Wind und Regen mit 4:0 vom Platz. Damit ging nur ein Jahr, nachdem die A-Nationalmannschaft die Europameisterschaft gewonnen hatte, ein weiterer Titel nach Deutschland.

Die Überraschungen: In einem von den Europäern dominierten Turnier (der Kontinent stellte drei Halbfinalisten) waren es vor allem die Rumänen, die mit ihrem ausgefeilten Kombinationsspiel Fans wie Fachleute begeisterten. Constantin Cernaianus Mannen erwiesen sich auch defensiv als sattelfest, während im Angriff der großartige Romulus Gabor die Fäden zog. Auch wenn man im Halbfinale in der Verlängerung den KÜrzeren zog, so war es doch das erste Mal, dass eine rumänische Mannschaft bei einem FIFA-Wettbewerb in die Runde der letzten Vier einzog - und das, obwohl sich die Mannschaft nur dank eines gÜnstigen Losentscheids fÜr die Endrunde qualifiziert hatte!

Als größte Überraschung erwies sich jedoch das Team aus Katar, das nach eher unauffälligen Gruppenspielen das Turnier förmlich auf den Kopf stellte. Die vom Brasilianer Macedo Everisto trainierte Mannschaft Überzeugte in jedem Aspekt des Spiels. Im Viertelfinale gegen Brasilien waren es vor allem die Dynamik und die entschlossene Offensivleistung sowie die intelligente Ausnutzung der Arbeitsfalle, die Katar den 3:2-Sieg sicherten. Im Halbfinale, gegen eine kompakte englische Elf, konnte sich die Mannschaft auf ihren großartig aufgelegten TorhÜter Ahmed verlassen. Eine gut gestaffelte Abwehr, Zweikampfstärke und Nervenstärke im Elfmeterschießen besorgten den Rest.

Spieler des Turniers: Aus einer rumänischen Mannschaft, die vor allem wegen ihrer Defensivstärke in Erinnerung bleiben wird (nur drei Gegentore im gesamten Turnier), ragte Romulus Gabor als kommender Superstar heraus. Die ganze Fussballwelt lag dem Mittelfeldspieler mit der schnellen Auffassungsgabe und den tödlich präzisen Freistößen zu FÜssen. Doch Gabor sollte nie zu den ganz Großen seiner Zunft aufsteigen: Er blieb seinem ersten und einzigen Klub, Corvinul, treu und absolvierte dort in 14 Spielzeiten 349 Matches, wobei er 79 Tore erzielte. Dazu kamen im Laufe seiner Karriere 35 Länderspiele fÜr Rumänien, in denen er zwei Tore schoss.

Namen, die man sich merken sollte:

Jorge Burruchaga (ARG), Sergio Goycochea (ARG), Louis Paul Mfede (CMR), Neil Webb (ENG), Adrian Chavez (MEX), Gavril Balint (ROU), Romulus Gabor (ROU), Carlos Aguilera (URU), Enzo Francescoli (URU), Nelson Gutierrez (URU) ¿ ...

Australien 1981 in Zahlen:

Abschlusstabelle:

  1. Deutschland

  2. Katar

  3. Rumänien

  4. England

Erzielte Tore: 87(Durchschn. 2,72/Spiel)

Beste Offensivmannschaft: Deutschland (12 Tore)

Beste TorschÜtzen:

  1. Mark Koussas (AUS), Taher Amer (EGY), Ralf Loose (GER), Roland Wohlfarth (GER), Romulus Gabor (ROU), 4 Tore

Spielorte: Adelaide, Brisbane, Canberra, Melbourne, Newcastle, Sydney

Zuschauer: 443,094 (Finale: 18.531)

Durchschnittliche Zuschauerzahl: 13,847

Interessante Zahl am Rande:

Dieses in Australien ausgetragene Turnier hatte lange Jahre den niedrigsten Zuschauerschnitt aller FIFA-Junioren-Weltmeisterschaften - erst 2001 kamen in Argentinien durchschnittlich weniger Zuschauer zu den Spielen (9.737/Spiel).

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