FIFA U-20-Weltmeisterschaft Türkei 2013™
21. Juni - 13. Juli

FIFA U-20-Weltmeisterschaft Türkei 2013™

FIFA U-20-Weltmeisterschaft Türkei 2013™

Finales Turnier stehend

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Frankreich besteigt erstmals den Thron

Ganz im Zeichen des offiziellen Slogans "Brücken für zukünftige Stars bauen" spielten sich bei der fussballerisch hochklassigen FIFA U-20-Weltmeisterschaft Türkei 2013 zahlreiche Mannschaften und jede Menge großartige Talente in den globalen Fokus. Das letzte Lachen hatten die Bleuets auf ihrer Seite, denn sie sicherten sich in einem packenden Finale ihren ersten Titel in dieser Turnierserie. Frankreich avancierte damit zugleich zur ersten Nation, die alle fünf FIFA-Turniere für Elferteams der Männer erringen konnte.

Dank eines 4:1-Sieges im Elfmeterschießen gegen Uruguay durfte der französische Kapitän Paul Pogba die begehrteste Trophäe des Juniorenfussballs in den Nachthimmel von Istanbul stemmen. Zuvor fielen nach regulärer Spielzeit und Verlängerung keine Tore. Im "kleinen Finale" setzte sich zuvor Ghana, Titelträger von 2009, 3:0 gegen Überraschungsmannschaft Irak durch, um den dritten Platz zu belegen. Die ersten vier Ränge dieser Endrunde gingen damit an Teams aus vier verschiedenen Konföderationen.

Ausgeglichenheit und hochklassiger Fussball  Selten hatte man ein derart ausgeglichenes Teilnehmerfeld gesehen. Nachdem Rekordtitelträger Argentinien und Titelverteidiger Brasilien sowie die europäischen Schwergewichte Deutschland, Italien und die Niederlande bereits in der Qualifikation scheiterten, schieden mit Spanien, Portugal und Kolumbien bereits drei der hochgehandelten Favoriten bereits vor dem Halbfinale aus. In der K.o.-Phase wurden alleine vier Partien im Elfmeterschießen entschieden, siebenmal kam es zur Verlängerung und 33 der insgesamt 52 Spiele endeten nach der regulären Spielzeit entweder unentschieden oder wurden mit einem Unterschied von lediglich einem Tor entschieden.

"Wir haben einige fantastische Spiele gesehen. Es wurde toller Fussball mit Last-Minute-Toren und Elfmeterschießen geboten", erklärte Jim Boyce, Vorsitzender der Organisationskommission für die FIFA U-20-Weltmeisterschaft: "Die Betreuer der Teams haben die Spieler bestimmt dazu ermutigt, den Fans ein Spektakel zu bieten und guten Fussball zu zeigen. Somit ist der Fussball der große Gewinner dieser WM. Die Qualität der Spiele war sehr hoch."

Vielversprechende Talente boten Offensivspektakel Zudem gab es attraktiven Offensivfussball und jede Menge Tore. In den sieben Spielorten Antalya, Bursa, Gaziantep, Istanbul, Kayseri, Rize und Trabzon fielen insgesamt 152 Treffer - der vierthöchste Wert seit Einführung des 24 Mannschaften umfassenden Teilnehmerfeldes nach Ägypten 2009 (167), Malaysia 1997 (165) und Nigeria 1999 (158). Sechs davon erzielte der Ghanaer Ebenezer Assifuah, womit er den Goldenen Schuh von adidas gewann. Und nur drei davon kassierte der Uruguayer Guillermo De Amores, der mit dem Goldenen Handschuh von adidas als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet wurde.

Die herausragende Spielerpersönlichkeit dieser Endrunde war jedoch Pogba. Der französische Mittelfeld-Stratege sorgte mit seiner außergewöhnlichen Zweikampfstarke und Laufbereitschaft sowie seiner Fähigkeit, das Spiel zu lesen und das Tempo zu bestimmen, für Furore. Immer wieder riss er seine Mannschaftskollegen mit und baute sie nach missglückten Situationen wieder auf. Der Denker und Lenker führte die Bleuets eindrucksvoll auf den Thron und wurde mit dem Goldenen Ball von adidas als bester Spieler des Turniers geehrt. "Ich bin wirklich glücklich. Wir sind alle glücklich darüber, dass es auf diese Weise endet. Es ist außergewöhnlich", so Pogba im FIFA.com-Gespräch unmittelbar nach dem Finale. Geschichten, die unvergessen bleiben Die jungen Franzosen von Coach Pierre Mankowski erwiesen sich als kompaktestes und reifstes aller 24 in der Türkei vertretenden Ensembles. Physisch beeindruckend stark und mit spektakulären Individualisten auf den Flügeln besetzt, steigerten sie sich von Spiel zu Spiel, nachdem sie in der Gruppenphase gegen die USA nicht über ein Remis hinauskamen und gegen die Spanier verloren. Den Bleuets gelang es, mit Beginn der K.o.-Phase in den sechsten Gang zu schalten und die Qualitäten jedes einzelnen Akteurs im Kollektiv zu entfalten.

Doch diese Endrunde wurde auch von zahlreichen weiteren bemerkenswerten Geschichten geprägt. So avancierten die von ihren buntbemalten und lautstarken Fans stets unterstützten Ghanaer zu den gefeierten Comeback-Königen, nachdem sie mit zwei Niederlagen gestartet waren und nach langem Zittern letztlich bloß als viertbester Gruppendritter überhaupt ins Achtelfinale rutschten. In der zweiten Turnierphase angekommen, gelang ihnen gegen die Portugiesen trotz Rückstand ein 3:2-Sieg und gegen die Chilenen trotz abermaligem Hintertreffen phänomenal ein 4:3-Erfolg nach Verlängerung.

Sensationen und ein trauriges Genie Unvergessen werden auch die Iraker bleiben. Erstmals in der Geschichte dieser Turnierserie erreichten sie das Halbfinale, dank ihrer technischen Extraklasse und ihrer großen Laufbereitschaft sowie ihrer taktisch klar erkennbaren Weiterentwicklung und einem erstaunlich schnörkellosen, zielstrebigen Angriffsstil avancierten sie zu Publikumslieblingen und sorgten dafür, dass der Fussball Freude in die Heimat brachte. Gemeinsam mit dem unerwartet starken Usbekistan und der effizient auftretenden Republik Korea bildeten sie ein asiatisches Viertelfinaltrio, mit dem kaum ein Experte gerechnet hat.

Als große Überraschung muss auch gewertet werden, dass Südamerikameister Kolumbien schon in der Runde der letzten 16 im Elfmeterschießen an den Südkoreanern scheiterte. Und das, obwohl mit Spielmacherjuwel Juan Quintero ein Akteur der absoluten Extraklasse in ihren Reihen stand, der unter Beweis stellte, dass die Position der klassischen Nummer zehn auch im modernen Fussball noch längst nicht ausgestorben ist, sondern möglicherweise vor einer Renaissance steht. Südamerikas Vertreter weiter stark Während die Spanier trotz ihrer herausragenden Offensivakteure Jese Rodriguez und Gerard Deulofeu bereits im Viertelfinale an den vor allem defensiv bestechend starken Uruguayern scheiterten und die Portugiesen mit ihrem fünffachen Turniertorschützen Bruma bereits im Achtelfinale gegen Ghana den Kürzeren zogen, schaffte es auch Gastgeber Türkei nicht, über die erste K.o.-Runde hinauszukommen. Angetrieben von den Fans in den eigenen Stadien gelangen den Lokalmatadoren zwar in der Vorrunde zwei Siege gegen El Salvador und Australien, gegen die Klasse der späteren Champions aus Frankreich hatten sie dann jedoch kaum etwas entgegenzusetzen. 

Letztlich war es Uruguay, das die Tradition südamerikanischer Finalisten bei FIFA U-20-Weltmeisterschaften fortsetzte. Zum siebten Mal infolge stand ein CONMEBOL-Vertreter im Endspiel - zuvor immerzu Brasilien oder Argentinien -, doch trotz ihrer nahezu perfekt funktionierenden Viererabwehrkette gepaart mit der individuellen Klasse ihrer Filigrantechniker Giorgian De Arrascaeta und Nicolas Lopez musste sich die Celeste schließlich gegen Pogba und Co. mit dem denkbar knappsten aller Resultate geschlagen geben. Ein nervenzerreißendes Elfmeterschießen als finaler Höhepunkt - irgendwie das passende letzte Kapitel eines derart spannenden, hochklassigen und ausgeglichen besetzten Turniers.

Teilnehmer Ägypten, Australien, Chile, El Salvador, England, Frankreich, Ghana, Griechenland, Irak, Kolumbien, Korea Republik, Kroatien, Kuba, Mali, Mexiko, Neuseeland, Nigeria, Paraguay, Portugal, Spanien, Türkei, Uruguay, USA und Usbekistan.

Abschlusstabelle 1. Frankreich

  1. Uruguay

  2. Ghana

  3. Irak

Austragungsorte und Spielstätten Antalya (Akdeniz University Stadium), Bursa (Atatürk Stadium), Gaziantep (Kamil Ocak Stadium), Istanbul (Ali Sami Yen Arena), Kayseri (Kadir Has Stadium), Rize (Yeni Sehir Stadium), Trabzon (Huseyin Avni Aker Stadium)

Anzahl der Tore 152 (durchschnittlich 2,92 pro Spiel)

Beste Torschützen Ebenezer Assifuah (Ghana) - 6 Treffer Bruma (Portugal) - 5 Jese (Spanien) - 5

Auszeichnungen Goldener Ball von adidas: Paul Pogba (Frankreich) Goldener Schuh von adidas: Ebenezer Assifuah (Ghana) Goldener Handschuh von adidas: Guillermo De Amores (Uruguay)

Gesamtzuschauerzahl  302.711

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