FIFA Klub-Weltmeisterschaft Japan 2007™
07. Dezember - 16. Dezember

FIFA Klub-Weltmeisterschaft Japan 2007™

Info

Milan holt Titel für Europa

  • AC Milan gewinnt erstmals für Europa die Klub-WM

  • Italiener brechen Dominanz der Brasilianer

  • Kaka glänzt, Filippo Inzaghi im Finale mit Doppelpack

Beim vierten Mal war es endlich so weit: Nachdem bei den ersten drei Ausgaben des Turniers südamerikanische Teams den Titel geholt hatten, feierte bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2007

eine europäische Mannschaft. Der AC Mailand, dessen Offensivabteilung immer wieder für Beifallsstürme sorgte, besiegte in der entscheidenden Partie den argentinischen Vertreter Boca

Juniors und kehrte mit dem verdienten Lohn nach Italien zurück.

Dabei lässt sich es kaum leugnen, dass Brasilianer einen wichtigen Anteil am Titelgewinn hatten. Die Rossoneri verdanken viel dem großartigen Spiel und den Geniestreichen von Kaká, der Japan mit weiteren Auszeichnungen im Gepäck verließ, nämlich dem Goldenen Ball von adidas und dem TOYOTA Award als bester Spieler des Wettbewerbs.

Neben der Krönung des AC Mailand sorgte auch die historische erste Teilnahme einer Mannschaft aus dem Gastgeberland für Aufsehen. Eine weitere Premiere war die Verwendung des "intelligenten" Balles. All dies, zusammen mit schönen Toren, spannenden Partien und einer Entscheidung im Elfmeterschießen, sorgte dafür, dass Japan 2007 im Gedächtnis von Millionen Fans bleiben wird.

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Erhoffte Revanche Das Team von Carlo Ancelotti reiste mit einem klaren Ziel nach Japan an: nach wechselhaften Leistungen in der Serie A wollte man den wichtigsten Titel des Jahres holen. Das erste Partie gegen die Urawa Red Diamonds war hart umkämpft und endete mit einem knappen 1:0-Sieg dank eines Tores von Clarence Seedorf. Man hatte den Eindruck, dass die Italiener sich ihre Kraft für das entscheidende Spiel gegen die Boca Juniors aufsparen wollten. Die Argentinier, die das Team von Étoile Sportive du Sahel mit demselben knappen Ergebnis besiegten, waren der Wunschgegner, dem man im Endspiel um den Toyota Cup 2003 noch unterlegen war.

Im Gegensatz zu vielen entscheidenden Partien war das Finale am 16. Dezember in Yokohama das beste und aufregendste Spiel des gesamten Turniers: Offensivfussball, sechs Tore (die meisten in einem Finale seit Beginn des Turniers) und ein emotionsgeladenes Spiel begeisterten die Fans.

Was den Sieger angeht, so genoss er in der Tat eine süße Revanche: der europäische Champions-League-Sieger, bei dem noch zwölf Akteure von 2003 im Team standen, bot dynamischen Fussball und besiegte, angeführt von den überragenden Kaká, Filippo Inzaghi und Clarence Seedorf, die Boca Juniors mit 4:2.

Der Titelgewinn wurde in Italien euphorisch gefeiert. Er war darüber hinaus ein Sieg der "alten Garde": Der AC Mailand stellte das Team mit dem höchsten Altersdurchschnitt im Turnier (30,7 Jahre) und lebte gerade von der Leistung seiner Routiniers, wie zum Beispiel Filippo Inzaghi und Paolo Maldini. Der Spielführer, der seinen 25. Titel mit dem Verein seines Herzens holte, bestätigte anschließend, dass nach der Saison für ihn Schluss sein wird. Er ist mittlerweile 39 Jahre alt.

Boca verliert in Würde, Urawa überrascht die Welt Der Südamerika-Meister wusste bereits, was ihn in Japan erwartete, denn zwischen den Jahren 2000 und 2003 hatte man nicht weniger als drei Endspiele um den TOYOTA Cup bestritten. Doch die Hoffnungen, die in Tokio nach dem 1:0-Sieg gegen das tunesische Team von Étoile aufgekommen waren, verpufften bald angesichts des Powerfussballs des AC Mailand. Das Team von Miguel Ángel Russo zeigte trotz der Niederlage, dass man mit Spielern wie Hugo Ibarra, Ever Banega und dem schnellen Rodrigo Palacio auch in ganz wichtigen Partien mit den Großen des Weltfussballs mithalten kann. Andererseits sorgte das Team, das die Japaner mit seinen bunten Fans faszinierte, auch für einen Negativrekord, da man als einzige Mannschaft bislang in jedem Spiel eine Rote Karte kassierte.

Der dritte Platz ging an die Mannschaft der Urawa Red Diamonds aus Japan, die dank der Euphorie ihres Anhangs viele Erinnerungen an die Begeisterung beim FIFA Weltpokal 2002 aufleben ließen. Die Dezemberkälte konnte den begeisterten Fans des Teams von Holger Osieck nichts anhaben, das die bislang beste Leistung eines asiatischen Teams in der Geschichte des Turniers bot und neben dem dritten Platz auch noch den Fairplay-Preis holte.

Étoile Sportive du Sahel unter dem großen Taktiker Bertrand Marchand landete auf dem vierten Platz. Sepahan aus Iran, Pachuca aus Mexiko und Waitakere United reisten ziemlich rasch wieder ab. Bei aller Enttäuschung sammelten sie jedoch auch wertvolle Erfahrungen und schworen, möglichst bald wieder zurückkehren.

Kaká auf dem Gipfel Anders als bei vielen Turnieren musste die Technische Studien-Gruppe der FIFA (TSG) nicht lange über den besten Spieler des Turniers diskutieren. Der Brasilianer Kaká überragte mit seinen Geniestreichen und seinem glanzvollem Spiel alle anderen Akteure, die in Japan 2007 gegen den Ball traten.

"Dieser Titel und diese Auszeichnung bedeuten für mich ein neues Kapitel in meiner Karriere. Ich bin sehr stolz, aber vor allem freue ich mich über die gute Leistung meiner Mitspieler. Das war sicherlich der Schlüssel zum Erfolg", erklärte Kaká gegenüber FIFA.com mit der von ihm gewohnten Bescheidenheit nach dem Finale. Mit einem Tor und drei Vorlagen beendete der Brasilianer ein für ihn bemerkenswertes Jahr, in dem er nicht nur den Titel in der UEFA Champions League, sondern auch den Goldenen Ball der französischen Zeitschrift France Football und die Auszeichnung als FIFA-Weltfussballer des Jahres gewann.

Eine Stufe unter dem 25-jährigen Brasilianer rangierten der Niederländer Clarence Seedorf und der Argentinier Rodrigo Palacio, Schütze des vorübergehenden Ausgleichstreffers der Boca Juniors im Finale in Yokohama. Lohn für ihre Leistungen war der Silberne bzw. der Bronzene Ball von adidas. Ebenfalls zu beeindrucken wusste Washington, der sich mit drei Treffern und vielen Tränen von den Urawa Red Diamonds verabschiedete. Der Brasilianer, erfolgreichster Torschütze des Turniers, wird den Fans noch lange im Gedächtnis bleiben, ebenso wie Amine Chermiti, der junge und brillante Stürmer von Étoile Sportive du Sahel, von dem man bald auf der großen Fussballbühne Europas mehr sehen dürfte.

Kaka of AC Milan controls the ball during the FIFA Club World Cup final between Boca Juniors and AC Milan

Endstand / Teilnehmer

  1. AC Milan (ITA)

  2. Boca Juniors (ARG)

  3. Urawa Red Diamonds (JPN)

  4. Etoile Sportive du Sahel (TUN)

  5. Sepahan (IRN)

  6. Pachuca (MEX)

  7. Waitakere United (NZL)

Stadien/ Spielstätten Nationalstadion (Tokio), Toyota-Stadion (Toyota) und Internationales Stadion (Yokohama)

Torschützen Washington (Urawa Red Diamonds) 3 Tore, Filippo Inzaghi (AC Mailand) und Emad Mohammed (Sepahan) 2 Tore, Kaká (AC Mailand) 1 Tor (gemeinsam mit weiteren elf Spielern)

Erzielte Tore: 21 (Durchschnitt: 3,0 pro Spiel)

Zuschauer: 318.871 (Durchschnitt: 45.553)

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