Freitag 10 September 2021, 17:00

Videounterstützung feiert Premiere bei FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Litauen 2021™

  • Videounterstützung feiert Premiere bei der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft als technologisches Hilfsmittel für Schiedsrichter und den Sport

  • Das System umfasst einen Videoüberprüfungsoperateur und einen Bildschirm am Spielfeldrand für die Schiedsrichter

  • Die FIFA Futsal-Weltmeisterschaft 2021™ startet am Sonntag, 12. September in Litauen

Bei der FIFA Futsal-Weltmeisterschaft 2021™ in Litauen werden technologische Innovationen eine wichtige Rolle spielen, denn zur Unterstützung der Schiedsrichterentscheidungen wird VS (Video Support oder übersetzt Videounterstützung) zum Einsatz kommen.   "Wir freuen uns wirklich auf dieses neue Kapitel, denn die Videounterstützung ist eine Technologie, die im Futsal mit Sicherheit einen positiven Einfluss haben und Spieloffizielle bei wichtigen Entscheidungen unterstützen wird", so Pierluigi Collina, Vorsitzender der FIFA-Schiedsrichterkommission. 

Die VS besteht aus einem Videoüberprüfungsoperateur und einem Bildschirm am Spielfeldrand, auf dem sich die Schiedsrichter einzelne Szenen anschauen können. Die Schiedsrichter greifen auf die VS zurück, wenn der Cheftrainer (oder in seiner Abwesenheit ein anderer bevollmächtigter Teamoffizieller) eines Teams eine Entscheidung im Zusammenhang mit folgenden Situationen anficht: 

·      Tor/kein Tor

·      Strafstöße

·      direkte Rote Karten

·      mögliche Spielerverwechslungen

Im Gegensatz zum Fussball steht Futsalschiedsrichtern kein Video-Schiedsrichterassistent (VAR) zur Seite, der jede Spielsituation auf einem Fernsehbildschirm verfolgt. Beim Futsal greifen die Schiedsrichter nur auf den Videobeweis zurück, wenn ursprüngliche Entscheidungen auf dem Spielfeld von Trainern mit einer sogenannte "Challenge" angefochten werden. Genau wie beim Fussball liegt die letzte Entscheidung immer beim Schiedsrichter.

Das Wichtigste in Kürze

Der Cheftrainer jedes Teams hat eine Challenge pro Halbzeit. Wenn es zur Verlängerung kommt, ist eine zusätzliche Challenge zugelassen. Darüber hinaus können Challenges, die während der ersten Halbzeit, der zweiten Halbzeit oder der Verlängerung nicht genutzt wurden, nicht auf den nächsten Spielabschnitt übertragen werden. Wenn eine Challenge nicht erfolgreich war und die ursprüngliche Entscheidung nach der Überprüfung bestätigt wird, darf der Cheftrainer keine weitere Challenge vornehmen. Ist die Challenge jedoch erfolgreich und die ursprüngliche Entscheidung wird nach der VS-Überprüfung revidiert, hat der Cheftrainer weiterhin die Möglichkeit, Entscheidungen mit einer Challenge anzufechten.

Während der Überprüfung der Videoaufzeichnung muss der Schiedsrichter "sichtbar" bleiben, um Transparenz zu gewährleisten. Genau wie bei VAR muss der Schiedsrichter nach Abschluss der Videoüberprüfung das TV-Zeichen machen und die endgültige Entscheidung vor dem Zeitnehmertisch sowie gegebenenfalls den Trainern der beiden Teams mitteilen.

Wenn die ursprüngliche Entscheidung nicht geändert wurde, wird das Spiel gemäß der ursprünglichen Entscheidung fortgesetzt, wenn es bereits unterbrochen war. Wenn das Spiel von den Schiedsrichtern nur für die Überprüfung unterbrochen wurde, wird es mit einem Schiedsrichterball fortgesetzt.

"VS wurde bereits in mehreren Wettbewerben mit positivem Ergebnis getestet", fügt Collina hinzu. "Die für diesen Wettbewerb ausgewählten Spieloffiziellen haben während der Vorbereitungsphase intensive Schulungen erhalten und sind bereit, das Erlernte nun umzusetzen. Darüber hinaus haben die teilnehmenden Teams im Rahmen von Online-Seminaren für Trainer und der Team-Auftaktsitzung entsprechende Präsentationen erhalten. Das ist ein wichtiger Meilenstein für den Futsal und ein innovatives System für den Sport, mit dem sich spezifische Vorfälle auf dem Spielfeld schnell überprüfen lassen, was letztlich zu faireren Ergebnissen führt."

Die FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Litauen 2021™, an der 24 Nationalteams teilnehmen, findet vom 12. September bis 3. Oktober in Kaunas, Klaipeda und Vilnius statt.