Im Finale der FIFA Klub-Weltmeisterschaft VAE 2021™ treffen am Samstag der Gewinner der UEFA Champions League FC Chelsea und der Gewinner der CONMEBOL Copa Libertadores SE Palmeiras aufeinander. Ein Team aus technischen Experten hat die Stärken und möglichen Schwächen beider Teams mit Hilfe der bahnbrechenden Leistungsanalyse-Tools der FIFA analysiert. Als technische Experten für die Analyse der Spiele und der Teamtrends sind in Abu Dhabi der ehemalige englische Nationaltrainer Steve McClaren, der ehemalige Nationaltrainer Japans Alberto Zaccheroni sowie der ehemalige schweizerische Nationaltorhüter Pascal Zuberbühler vor Ort. Unterstützt werden sie von einem Expertenteam, das jeden Spieler in jeder Sekunde eines jeden Spiels genau analysiert – ein bahnbrechender Schritt, der zu einer Fülle neuer Erkenntnisse führt, ganz im Sinne der FIFA-Vision, die globale Wettbewerbsfähigkeit durch Technologie zu steigern.

Im Rahmen der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in Abu Dhabi wird jedem Spieler ein Analyst aus dem FIFA-Expertenteam zugeordnet, der die individuellen Leistungen auf dem Platz überwacht, verfolgt und kodiert. Durch diese intensive Analyse werden mehr als 15.000 Datenpunkte pro Spiel erfasst. Somit erhalten Teamanalysten, Trainer, Spieler, Medienvertreter und Fans neue Einblicke, durch die sie das Spiel aus anderen Perspektiven sehen und genießen können. Derartige Analysen sind auch für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ geplant. Nach der Analyse der Daten aus dem Halbfinalspiel zwischen Chelsea und Al Hilal am Mittwoch (1:0) ist McClaren der Meinung, dass die Kontrolle des Mittelfelds entscheidend sein wird für alles, was Chelsea tut. "Sie haben diesen Bereich ganz klar beherrscht. Und der Schlüssel ist der Bereich, den wir die Zentrale nennen", erklärte der ehemalige Nationaltrainer Englands.

"Ja, sie haben in diesem Bereich zwei Spieler, die alles kontrollieren. Sie haben (Mateo) Kovačić und Jorginho in der eigenen Hälfte und dann (Kai) Havertz und (Hakim) Ziyech innen rechts und innen links, direkt hinter dem Mittelfeld oder auf der Seite von Al Hilals Mittelfeld. Einer der beiden war immer frei, Jorginho oder Kovačić, und das war der entscheidende Faktor." McClaren ist überzeugt, dass Palmeiras die gegnerische Dominanz im Mittelfeld brechen muss, sonst könnte Romelu Lukaku, der Torschütze im Halbfinale, erneut zuschlagen. "Wenn Palmeiras das zulässt, wird Chelsea wieder mehr Ballbesitz haben, so wie im letzten Spiel. Sie werden nach Belieben umschalten können, Räume haben, Probleme in der Mitte verursachen und Lukaku wird oft anspielbar sein."

"Palmeiras muss so vorgehen, wie Al Hilal in der zweiten Halbzeit, muss Chelsea im Mittelfeld etwas entgegensetzen und in direkte Mann-gegen-Mann-Duelle gehen. Der Spielfluss muss gleich im Entstehen gestört werden. Es reicht nicht, den Spielfluss zu unterbinden, wenn Lukaku den Ball schon hat. Das muss passieren, bevor der Ball bei ihm ankommt."

Zaccheroni, der sich auf Palmeiras' 2:0-Sieg gegen Al Ahly im anderen Halbfinale konzentrierte, sieht ebenfalls den Kampf um die Vorherrschaft im Mittelfeld als entscheidend an, damit die Brasilianer Lukaku und damit Chelsea stoppen können. "Palmeiras sollte das tun, was das Team am besten kann, nämlich dem eigenen Stil treu bleiben. Sie sollten mit einer Viererkette spielen und einen Mann davor im defensiven Mittelfeld, um eine Barriere zu bilden", so der Italiener. "Wenn Chelsea dann mit zwei Angreifern hinter Sturmspitze Lukaku spielt, wird es darauf ankommen, dass ein Verteidiger und ein Mittelfeldspieler diese zweiten Stürmer eng bewachen, denn sie können sehr clever spielen und für viel Gefahr sorgen, vor allem dank ihrer Dribbelkünste."

Im Vorfeld des Endspiels am Samstag wurde viel darüber diskutiert, ob Chelsea an Kepa Arrizabalaga im Tor festhalten wird oder ob Stammtorhüter Édouard Mendy zwischen die Pfosten zurückkehrt, der nach dem Titelgewinn beim CAF Afrikanischen Nationen-Pokal mit Senegal nun zum Team gestoßen ist. Arrizabalaga hatte gegen Al Hilal mehrere Glanzparaden gezeigt, doch Mendy ist ein absoluter Leistungsträger bei Chelsea und zudem The Best - FIFA-Weltthorhüter 2021. Zuberbühler, der 51 Länderspielte für die Schweiz absolvierte, zeigte sich von Kepas Leistungen im Halbfinale sehr beeindruckt. "Er ist ein sehr aktiver Torhüter, er spielt oft weit draußen und er liest das Spiel gut. Er hat das Selbstvertrauen, aus dem Strafraum zu kommen und den Ball zu den Verteidigern zu spielen. Er ist selbstbewusst genug, um herauszukommen und mit den Füßen zu spielen. Er hat alles, was ein erstklassiger Torhüter braucht. Und nochmals, er ist jetzt sehr selbstbewusst auf seiner Position. Das hat er im letzten Spiel gegen Al Hilal mit einer entscheidenden Parade gezeigt. Es wird sehr interessant, ob er spielen wird oder ob er auf der Bank sitzen wird – das wäre für Kepa sicher nur sehr schwer zu akzeptieren, denn dank ihm war das Spiel nach 90 Minuten beendet und Chelsea hat gewonnen." Die FIFA strebt an, derartige Analysen bei jedem Turnier durchzuführen. Nach jedem Spiel der FIFA Fussball-WM™ in Katar wird die FIFA allen 32 teilnehmenden Teams wesentliche Datenpunkte zur Verfügung stellen und diese Daten nutzen, um auch die TV-Zuschauer während der Live-Übertragungen besser zu informieren. Die vollständige Analyse der FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2021™ sowie weitere Ressourcen und Einblicke stehen für technische Experten, Trainer und Spieler im neu gestarteten FIFA Training Centre zur Verfügung.