Bei den The Best FIFA Football Awards™ gingen die meisten Auszeichnungen an Akteure aus Polen, Spanien, Senegal und Chile. Doch die Veranstaltung hatte auch ein deutliches dänisches Flair.

An diesem Abend, an dem die wichtigsten Auszeichnungen für Spielerinnen und Spieler, Torhüterinnen und Torhüter sowie Trainerinnen und Trainer auf mehrere Länder und Kontinente verteilt wurden, war Dänemark das einzige Land, das mehrere Auszeichnungen erhielt.

Der FIFA-Fairplay-Preis und der FIFA-Fanpreis sind Ereignissen an einem der traumatischsten Tage in der jüngeren Geschichte des Landes geschuldet. Der Zusammenbruch des Dänen Christian Eriksen mit Herzstillstand und anschließender Wiederbelebung am 12. Juni hat sich für immer in das Gedächtnis derjenigen eingebrannt, die das Geschehen miterlebt haben.

Peter Schmeichel gehörte zu den Anwesenden im Parken-Stadion, und da er über seinen Sohn Kasper eine persönliche Beziehung zu Eriksen hat, ist die dramatische Beschreibung des ehemaligen dänischen Torhüters keine Überraschung.

"Als Christian zusammenbrach, war das der wohl schwierigste Moment, den nicht nur ich persönlich, sondern wohl wir alle im Fussball jemals erlebt haben", sagte er.

"Glücklicherweise wurde es letztlich kein tragischer Tag, obwohl das alles immer noch sehr, sehr schwierig war. Letztlich ist es gut ausgegangen, und deshalb können wir heute lächeln. Wir hatten uns seit vielen Jahren auf diesen Tag gefreut, denn es war das erste Mal, dass ein EM- oder WM-Spiel in Kopenhagen stattfand, und es war natürlich wie die gesamte EM verschoben worden.

Ich habe fünf Stunden vor dem Anpfiff mit meiner Arbeit für das Fernsehen begonnen Die Erwartungen, die Vorfreude, die steigende Spannung der Menschen in Dänemark, die schon Stunden vor dem Spiel ins Stadion kamen - all das hatten wir schon lange nicht mehr erlebt."

Als sich die Spannung in einen Schock und dann in Entsetzen verwandelte, mussten sich alle einem schrecklichen, unvorstellbaren Ereignis stellen. Die dänischen Nationalspieler waren die ersten, die dies taten. Sie riefen nach medizinischer Hilfe und bildeten dann einen Schutzschild, um die Privatsphäre ihres zusammengebrochenen Teamkameraden zu schützen.

Die Sanitäter spielten dann die wichtigste Rolle, wie Eriksen in den Tagen danach bekräftige, als er sich bei ihnen bedankte, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes "mein Leben gerettet haben". Und während die dänische Mannschaft und das ganze Land unter den emotionalen Auswirkungen dieses Tages litten, vereinten Trainer Kasper Hjulmand und sein Stab sie um die gemeinsame Sache.

"Die Art und Weise, wie das Team und der Trainer in dem Wissen, dass Christian gesund und wohlauf war, einbezogen und durch diese schwierige Zeit gebracht haben, war fantastisch", sagte Schmeichel. "Nicht selten wird jungen Fussballern vorgeworfen, sie seien reich, verwöhnt, egoistisch oder was auch immer, aber hier war eine Gruppe von Spielern, die der ganzen Nation das Gefühl der Sicherheit gab.

"Ich war an diesem Tag sehr stolz darauf, Däne zu sein. Die Reaktion der Spieler und die schnelle erste Hilfe des medizinischen Personals – es ist unglaublich, wie versiert und professionell Menschen in solchen Situationen sein können. Ich weiß nicht, woher die Kraft der Spieler kam und wie sie zustande kam. Aber sie war da, und die Reaktion der Spieler und des medizinischen Personals war erstaunlich zu beobachten. Das macht mich immer noch sehr stolz."

Die schnelle Auffassungsgabe und das gezeigte Mitgefühl machen die Sanitäter, Spieler und Mitarbeiter zu absolut würdigen Empfängern des FIFA-Fairplay-Preises. Doch Schmeichel ist ebenso erfreut, dass auch die Fans von Dänemark und Finnland Anerkennung bekamen, nämlich durch den FIFA-Fanpreis für die Art und Weise, wie sie nach Eriksens Zusammenbruch vereint zueinander standen.

"In schwierigen Situationen ruft man immer nach Leuten. In solchen Situationen erkennt man, wie sie wirklich sind", so die Legende von Manchester United. "Ich war an diesem Tag selbst im Stadion und habe vor Ort miterlebt, wie die dänischen und finnischen Fans reagiert haben. Es war sehr, sehr respektvoll und, ich muss sagen, sehr schön."