Donnerstag 09 September 2021, 23:00

Ronaldo: Änderungen des internationalen Spielkalenders fördern "natürliche Entwicklung" des Fussballs

Laut FIFA-Weltmeister Ronaldo sind die Gespräche über den internationalen Spielkalender Teil der "natürlichen Entwicklung" des Fussballs, damit "der Fussball mit der neuen Generation Schritt hält" und die Bedeutung des Sports auf lange Sicht gewährleistet ist. Der ehemalige brasilianische Nationalstürmer, der 98 Mal für die Seleção aufgelaufen ist, machte diese Aussage anlässlich einer Pressekonferenz zum Abschluss einer zweitägigen Zusammenkunft der technischen Beratungsgruppe der FIFA in Doha (Katar). Das Gremium befasst sich mit der Zukunft des Männerfussballs und setzte sich aus Starspielern zusammen, die eingeladen waren, ihre Ansichten zu Vorschlägen von Arsène Wenger, FIFA-Direktor für globale Fussballförderung, zu äußern.

"Ich bin sehr optimistisch, was die Änderungen angeht. Ich habe keine Vorbehalte und keinen Zweifel daran, dass die WM auch in Zukunft die prestigeträchtigste Veranstaltung des Planeten sein wird", so der zweimalige Weltmeister. "Der Kalender in seiner jetzigen Form wurde, zumindest bezüglich der Weltmeisterschaft, vor fast 100 Jahren konzipiert. Seitdem hat sich die Welt völlig verändert. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir uns in dieser Zeit der schnelllebigen Informationen mit den neuen Generationen weiterentwickeln. Das ist sehr wichtig für uns, davon bin ich überzeugt." "Beispielsweise haben Sie sich sicherlich die WM in Russland [2018] nicht entgehen lassen", so Ronaldo weiter. "Sie war einfach fantastisch: unglaubliche Spiele mit großem Unterhaltungswert. Neben dem Platz hat alles perfekt funktioniert. Wir vermissen das, und vier Jahre sind ein zu langer Zeitraum. Ich bin also der Auffassung, dass viele Länder diesen Vorschlag unterstützen würden, weil sie größere Chancen hätten, an einer WM teilzunehmen. Als Kind habe ich immer davon geträumt, eines Tages bei einer WM zu spielen. Alle meine Freunde, alle, die ich im Laufe meines Lebens kennengelernt habe, hatten denselben Traum – bei einer WM spielen. Mit dieser Änderung erhalten immer mehr Spieler die Chance, diesen Traum zu verwirklichen." "Ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg. Die Botschaft ist sehr positiv", fügt er hinzu. "Anfangs ist es vielleicht für einige schwer zu verstehen, aber ich finde, es ist eigentlich ganz einfach und sehr sachlich und transparent. All diese Änderungen sind so gedacht, dass die Spieler weniger reisen müssen und den Fans mehr und besserer Fussball geboten wird.

Tim Cahill, der Australien bei vier WM-Endrunden vertreten hat, hob die Bedeutung von Transparenz während des gesamten Prozesses hervor und wies auf die Notwendigkeit weltweiter Investitionen zur Stärkung und Förderung des Fussballs hin.

"Nach der Präsentation, mit der Arsène Wenger Transparenz in die Sache gebracht hat, finde ich es mit Blick auf die Zukunft wirklich wichtig, dass jeder seiner Sorgfaltspflicht nachkommen und etwas Kontext beisteuern kann. Das ist heute passiert. Schließlich haben 166 Länder nach der Machbarkeit gefragt. Ich bin sehr vorwärtsorientiert, wenn es um die Entwicklung der Spieler geht, um die Reinvestition der Gelder in 133 Länder, die sich nie für eine WM qualifizieren, um die Chance, sie mit dieser Investition konkurrenzfähiger zu machen. Darüber hinaus sind 150 Länder auf Investitionen angewiesen, um als Verband weiter existieren zu können."

Peter Schmeichel, mit Dänemark Viertelfinalist der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 1998™ in Frankreich, unterstrich, dass obligatorische Ruhezeiten für Spieler – eines der Grundprinzipien von Arsène Wengers Vorschlag – seine volle Unterstützung finden. "Ich stimme zu, dass der Kalender in vielerlei Hinsicht etwas veraltet ist", so der ehemalige Torhüter, der 129 Länderspiele für Dänemark bestritten hat. "Ich habe selbst die Erfahrung gemacht, dass ich von einer WM zurückgekommen bin und dann direkt die beiden vielleicht wichtigsten Spiele der ganzen Saison bestreiten musste, nämlich die Qualifikation für die [UEFA] Champions League. Eine Pause hatte ich nicht. Daher glaube ich, einer der wichtigsten – oder vielleicht der wichtigste Vorschlag überhaupt – ist diese obligatorische 25-tägige Pause, die hoffentlich in den Reglementen festgeschrieben wird, die du als Fussballer bekommst. Denn da liegt das Problem. Als erfolgreicher Spieler bist du irgendwann ausgebrannt."