Sonntag 26 September 2021, 10:00

OFC strebt langfristige Entwicklung im Pazifikraum an

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  • Die OFC hat Anfang des Jahres ihren ersten Strategieplan für den Frauenfussball veröffentlicht

  • Die Strategie der Konföderation für den Frauenfussball fällt mit der ersten Auflage der FIFA Frauen-WM in der Region zusammen

  • Rita Solomon, Mittelfeldspielerin aus Vanuatu, ist überzeugt, dass die verbesserten Möglichkeiten den Frauenfussball im Pazifikraum voranbringen werden

Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023™ in Australien und Neuseeland - die erste Auflage des Turniers auf der Südhalbkugel - stellt eine einzigartige Gelegenheit dar, dem Frauenfussball vor Ort einen enormen Schub zu verleihen und ein bleibendes Vermächtnis in der Pazifikregion zu hinterlassen.

Mit diesen übergreifenden Zielen vor Augen hat die OFC im Juli ihre erste Strategie für den Frauenfussball lanciert. Die Strategie gibt den elf Mitgliedsverbänden der Region Orientierungshilfen, Ziele und Leitlinien vor und soll Frauen in allen Bereichen des Fussballs inspirieren und stärken.

Das Hauptziel besteht darin, dass die OFC bei der FIFA Frauen-WM 2027 zwei konkurrenzfähige Mannschaften stellt, aber die fünf Hauptpfeiler der Strategie konzentrieren sich weitgehend auf den Aufbau einer starken Basis. Diese Schwerpunktbereiche sind Beteiligung, Sichtbarkeit, Bildung, Leistung und Kultur.

Die OFC hat in den vergangenen Jahren bereits einige solide Grundlagen geschaffen: Alle Mitgliedsverbände beschäftigen nun mindestens eine Vollzeitbeauftragte für die Entwicklung des Frauenfussballs. Die Umsetzung der Strategie wird Chancengleichheit für Mädchen und Frauen schaffen, Karrierewege eröffnen und für mehr Sichtbarkeit sorgen.

"Die OFC-Strategie schafft die Grundlagen, um den Frauenfussball auf die nächste Stufe zu heben", sagte Sarai Bareman, die leitende Beauftragte für den Frauenfussball bei der FIFA. "Die Situation des Frauenfussballs in Ozeanien ist einzigartig, weshalb eine maßgeschneiderte Strategie so wichtig ist. Durch die Hervorhebung von fünf Schwerpunktbereichen bietet die 'ALL IN'-Strategie der Region einen Fahrplan, um die Entwicklung des Frauenfussballs zu beschleunigen".

Heldinnen vor Ort

Mit dem Fokus auf Sichtbarkeit und Kultur hat die OFC in allen Ländern eine Botschafterin für den Frauenfussball ernannt. Von der neuseeländischen WM-Verteidigerin Meikayla Moore bis zur Spielführerin der FIFA U-20-Frauen-WM Papua-Neuguinea 2016, Yvonne Gabong, verfügt jede Botschafterin über ein lokales Profil und die Voraussetzungen, ein Vorbild für junge Fussballerinnen zu sein.

Vanuatus Botschafterin Rita Solomon, Mittelfeldspielerin des Nationalteams und ehemalige U-20-Spielführerin, passt perfekt in dieses Bild. Bei der OFC U-20-Frauen-Meisterschaft 2019 rief die junge Spielerin die Regierung und die lokalen Behörden dazu auf, den Frauenfussball aktiv zu unterstützen. Das Bildungsministerium von Vanuatu rief sofort ein Programm ins Leben, das eine beträchtliche Summe für den lokalen Frauenfussball einbrachte.

"Ich wollte schon immer ein Vorbild für junge Mädchen in meiner Region sein, seit ich klein war, und so ist es wie ein wahr gewordener Traum, OFC-Botschafterin zu sein", so Solomon gegenüber FIFA.com. "Ich kann jungen Mädchen helfen, ihre eigenen Maßstäbe zu setzen, um ihre Ziele zu erreichen, nicht nur im schönsten aller Spiele, sondern im Leben".

Solomon sagt mit einer erstaunlichen Reife, dass es für Frauen, die in Vanuatu Fussball spielen wollen, keine kulturellen Barrieren gibt. Allerdings gibt es aus anderen Gründen für sie nicht so viele Möglichkeiten, Fussball zu spielen wie für Männer, und dieser Zugang ist ein Schlüsselelement der OFC-Strategie.

"In meinem Land sind viele Mädchen daran interessiert, Fussball zu spielen, aber im Vergleich zu den Jungen gibt es nicht genug Möglichkeiten", sagt Solomon. "Wenn es Wege und Möglichkeiten gibt, kann ich Ihnen versichern, dass der Frauenfussball in Vanuatu zu diesem Zeitpunkt effektiver sein wird als in den vergangenen Jahren".

Auf internationaler Ebene ist der nächste große Meilenstein der OFC Nationen-Pokal der Frauen 2022, der gleichzeitig als Qualifikationsturnier für die FIFA Frauen-WM 2023 dient.

"Die Ausrichtung der FIFA Frauen-WM im Pazifikraum hilft den Fussballverbänden, den Fokus auf die Wiederbelebung und Stärkung des Frauenfussballs zu legen", sagte Solomon. "Das hilft, junge Mädchen zu motivieren, sich mehr zu engagieren, um die Chance zu bekommen, an der Frauen-WM teilzunehmen".