Sonntag 03 April 2022, 23:00

FIFA-geförderter Kurs in Senegal bietet neuen Zugang zu Trainerwissen

  • Kurs zielt auf die Verbesserung von Trainerausbildern ab

  • Ähnliche Veranstaltungen fanden bereits in den USA und in Brasilien statt

  • Auch die Infrastruktur wird als Schlüsselelement gesehen

Die Ausbildung von Trainern ist ein Schlüsselelement für die Steigerung des fussballerischen Niveaus auf der ganzen Welt, und vor diesem Hintergrund war Senegal kürzlich Gastgeber der jüngsten Veranstaltung des FIFA-Entwicklungsprogramms für Trainerausbilder. Der viertägige Kurs, der im ehemaligen portugiesischen Handelsposten Saly an der Küste südlich von Dakar stattfand und gemeinsam mit dem senegalesischen Fussballverband organisiert wurde, bestand aus verschiedenen Modulen mit Einheiten zu Theorie, Praxis und Reflexion und richtete sich vor allem an Trainer im Grassroots-Bereich, die im Besitz einer C-Lizenz sind.

"Diese Kurse werden zweifellos eine neue Form des Zugangs zu Wissen bieten. Sie werden es uns auch ermöglichen, in unserer Arbeit auf dem Spielfeld, aber vor allem auch in der Ausbildung von Trainern, insbesondere auf der Ebene der C-Lizenz, qualifizierter und zielgerichteter zu agieren", sagte Mama Sow, Trainer, Trainerausbilder und ehemaliger nationaler technischer Direktor. Zuvor hatte die FIFA diese Zusammenarbeit erfolgreich mit dem US-amerikanischen Fussballverband USSF in Kansas sowie mit dem brasilianischen Fussballverband CBF an deren nationalen Trainingszentrum iin Teresópolis durchgeführt. Die Kurse stehen im Einklang mit der FIFA-Vision 2020-23, die darauf abzielt, die globale Wettbewerbsfähigkeit durch die Steigerung der Standards in der ganzen Welt zu verbessern. Ähnliche Projekte sind zudem in Saudiarabien und Australien geplant.

Mohamed Magassouba, der Mali bei den Turnieren um den CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2019 und 2022 betreute, betonte die Bedeutung der Trainerausbildung. "Heutzutage ist Fussball keine exakte Wissenschaft mehr, aber wir nutzen praktisch die Wissenschaft, um Fussball zu spielen", sagte Magassouba, der auch in der DR Kongo gearbeitet hat. "Um diese Wissenschaft zu nutzen, braucht man eine solide Ausbildung, die nur von Trainerausbildern erteilt werden kann. Diese Trainerausbilder müssen den Schülern alle notwendigen Zutaten für den Erfolg in technischer, physischer, psychologischer, taktischer und strategischer Hinsicht vermitteln. So kann man Fussballtrainer ausbilden und fördern." Er fuhr fort und sagte, der Kurs werde Vertrauen schaffen. "Es wird auch ein Anreiz sein, der die Menschen inspiriert, nicht nur die Fussballdirektoren, sondern das sportliche Ökosystem im Allgemeinen, indem den lokalen Trainern mehr Anerkennung und Vertrauen entgegengebracht wird. Außerdem brauchen sie mehr Unterstützung, damit sie sich von denjenigen abheben können, die viel mehr Mittel haben, um voranzukommen. Ich denke, wenn man den lokalen Trainern die gleichen Mittel zur Verfügung stellen würde, wären sie in der Lage, ihre Mannschaft zum Sieg zu führen.

FIFA Coaching Educators - Senegal

"Heute beginnt es, sich in Afrika auszuzahlen, wie Sie sich vorstellen können", sagte er. "Dies bedeutet, dass diese Dinge in Form von Zahlen greifbar werden, und das ist außerordentlich wichtig." Doudou Sarr, regionaler Technischer Leiter für die Region Louga im Nordwesten Senegals, betonte, wie wichtig es ist, mit aktuellen Trends und Entwicklungen im Fussball Schritt zu halten. "Die Art und Weise, wie wir bewerten und wie wir trainieren, verändert sich fortlaufend. Die Welt befindet sich in ständiger Entwicklung, und das gilt auch für den Fussball", sagte er. "Der Fussball von gestern ist nicht der Fussball von heute, und wir wissen, dass der Fussball von heute nicht der Fussball von morgen sein wird. Um mit dieser Dynamik Schritt zu halten, müssen wir Trainer ständig unser Wissen auffrischen und neue Methoden erlernen.

Der Fussball von gestern ist nicht der Fussball von heute, und wir wissen, dass der Fussball von heute nicht der Fussball von morgen sein wird.
Doudou Sarr, regionaler Technischer Leiter für die Region Louga

"Diese Art von Trainingsprogramm ist perfekt, um mit der Entwicklung Schritt zu halten. Als Ausbilder haben wir so einen größeren Einfluss auf die Trainer und auch auf die Spieler." Sarr bekräftigte die Bedeutung der Trainerausbildung und stimmte zu, dass sich die Ergebnisse letztendlich auf internationaler Ebene auszahlen könnten. "Ein guter Trainerausbilder wird gute Trainer hervorbringen, und gute Trainer werden wiederum gute Spieler hervorbringen. Langfristig wird dies den Fussball auf lokaler Ebene verbessern und Senegal helfen, mit anderen afrikanischen und vielleicht auch internationalen Mannschaften zu konkurrieren."

Die FIFA hat im vergangenen Monat ein Projekt zur Modernisierung der Sportanlagen an der Lamine-Gueye-Sekundarschule ins Leben gerufen, das auch der umliegenden Gemeinde zu Gute kommen wird, und Sarr sagte, dies sei auch ein Schlüssel zur Verbesserung des Fussballniveaus. "Verbesserungen im Fussball werden von drei Säulen getragen: Ausbildung, Information und Entwicklung. Mit Entwicklung meine ich Entwicklung und Ausbau von Einrichtungen. Trainer und Spieler sollten gut ausgebildet sein, aber die Trainerausbilder müssen selbst ebenfalls gut ausgebildet sein", sagte er. "Wenn diese Leute gut ausgebildet sind, werden Fussballplätze zu ihren Labors, zu Orten, an denen sie ihre Ideen umsetzen können. Solche Plätze gehören zu der Infrastruktur, von der ich spreche. Der Fussball kann sich nicht allein durch theoretisches Wissen entwickeln. Wir brauchen Fussball-Einrichtungen, um auf dem Boden dessen zu bleiben, was den Fussball wirklich ausmacht. Denn die Essenz des Fussballs kann eben nur auf dem Spielfeld und nirgendwo sonst gefunden werden."

SENEGAL -