Freitag 15 Oktober 2021, 19:00

Bestätigung, neue Hoffnung und Bedauern in Südamerika

  • In der Südamerika-Qualifikation für Katar 2022 wurden drei Spieltage ausgetragen

  • Brasilien und Argentinien steuern unaufhaltsam auf die WM zu

  • Ecuador bleibt am Ball, Chile und Bolivien schöpfen wieder Hoffnung

Am Dreifachspieltag der Südamerika-Qualifikation im Oktober konnten Brasilien und Argentinien ihre Dominanz untermauern. Sie holten jeweils sieben von neun möglichen Punkten und sind der Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Katar 2022™ schon ganz nah.

Die weiteren Gewinner waren Chile und Bolivien, die je sechs Punkte einheimsen konnten, damit ganz dicht an die Qualifikationsplätze herangerückt sind und das Tabellenmittelfeld verdichtet haben.

Die Ecuadorianer hatten ebenfalls Grund zur Freude, denn sie konnten den dritten Tabellenplatz mit einem großen Kraftakt halten.

Ein weiterer auffälliger Aspekt war, dass der Heimvorteil in den meisten Fällen genutzt wurde. In 15 Partien gab es nämlich nur einen einzigen Auswärtssieg (Brasilien in Venezuela). FIFA.com fasst die wichtigsten Ereignisse für Sie zusammen.

Die Ergebnisse

Die Tickets sind reserviert

Wenn Brasilien gegen Venezuela, wo es 70 Minuten lang zurücklag, oder in Kolumbien, wo es die ersten Punkte einbüßte, noch Zweifel aufkommen ließ, räumte das Team sie mit einem brillanten Auftritt gegen Uruguay wieder aus. Damit stehen die Brasilianer bereits mit mehr als einem Fuß in der WM-Endrunde. Argentinien bleibt dran. Das Team hat in Paraguay gut gespielt, Uruguay deutlich besiegt und sich dann verdient, wenn auch knapp, gegen Peru durchgesetzt und sich damit sowohl kollektiv als auch individuell in Hochform präsentiert.

Neymar Jr. of Brazil celebrates after scoring

Das Mittelfeld rückt enger zusammen

Ecuadors Rechenspiele gingen auf. Die Ecuadorianer setzten sich souverän gegen Bolivien durch, mussten dann aber eine unerwartete Niederlage gegen Venezuela hinnehmen und waren damit gezwungen, im direkten Duell mit Kolumbien ein gutes Ergebnis abzuliefern – und das taten sie auch. Beim 0:0 spielte Torhüter Alexander Domínguez eine Schlüsselrolle. Die restlichen Ergebnisse sorgten dafür, dass das Team den dritten Platz halten konnte. Auch für Kolumbien gab es einen Wink des Schicksals: Obwohl mit Radamel Falcao, Duván Zapata und Roger Martínez hochklassige Stürmer im Team sind, schlossen die Kolumbianer alle drei Partien mit einem torlosen Remis ab. Sie landeten aber trotzdem auf dem vierten Platz, dem letzten direkten Qualifikationsplatz. Uruguay erlebte hingegen einen wahren Alptraum. Im Heimspiel gegen Kolumbien reichte es nur zum Remis, und dann folgten zwei klare Niederlagen gegen die beiden Erzrivalen, bei denen dem Team nur ein einziges Tor gelang. Zumindest rangiert die Celeste aber noch auf dem Playoff-Platz und verfügt noch über genügend Zeit und Qualität, um das Ruder wieder herumzureißen. Neue Hoffnung schöpfte Chile, obwohl das Team in der ersten Partie der Spieleserie gegen den Erzrivalen Peru unterlag. Gegen Paraguay und Venezuela fand man dann jedoch geeignete Mittel, besiegte beide Teams ohne Gegentreffer und ist dem fünftplatzierten Uruguay nun dicht auf den Versen. Ben Brereton steuerte zu jedem Sieg einen Treffer bei. Dahinter rangiert mit einem Punkt Rückstand Bolivien, dass zwar sang- und klanglos gegen Eduador unterlag, sich dann aber in La Paz gegen Peru und Paraguay durchsetzen konnte und damit nur noch vier Punkte vom Playoff-Platz entfernt ist. Auffällig ist, dass Marcelo Martins, Top-Torjäger des Turniers, keinen einzigen der fünf bolivianischen Treffer erzielte.

Ben Brereton of Chile celebrates after scoring the opening goal during a match between Chile and Paraguay

Von einer Schlappe zur nächsten

Paraguay kommt einfach nicht auf die Beine. Das Team konnte nur einen von neun möglichen Punkten holen, erzielte keinen einzigen Treffer, ist auf den achten Platz zurückgefallen und sucht nach der Entlassung des Argentiniers Eduardo Berizzo einen neuen Trainer. Trotzdem beträgt der Rückstand auf den fünften Platz nur vier Punkte.

Antonio Sanabria of Paraguay and Carmelo Algarañaz of Bolivia

Peru präsentiert sich weiterhin mit unbeständigen Leistungen. Das Team konnte zwar das Derby gegen Chile gewinnen, musste sich anschließend jedoch knapp in Bolivien und Argentinien geschlagen geben. Damit rangieren die Peruaner nun auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der Rückstand auf den Playoff-Platz beträgt allerdings nur fünf Punkte. Venezuela hatte Brasilien 71 Minuten lang im Griff, unterlag dann aber doch noch, und auch der Sieg gegen Ecuador konnte die Mannschaft nicht wieder auf Kurs bringen. Nach der hohen Niederlage gegen Chile stellt sich die Tabellensituation noch komplizierter dar. Die Venezolaner bilden mit neun Punkten Rückstand auf den fünften Platz das Tabellenschlusslicht – bei sechs ausstehenden Spielen.

Statistik

80 – Gegen Uruguay erzielte Lionel Messi sein 80. Tor für Argentinien und ist damit der erste Südamerikaner, der diesen Meilenstein im Nationaltrikot erreicht.

Lionel Messi of Argentina poses with a recognition handed by President of AFA Claudio Tapia

100 – So viele Spiele hatte Thiago Silva für Brasilien absolviert, nachdem er im Spiel gegen Kolumbien eingewechselt worden war. Der Innenverteidiger, der jetzt mit 101 Länderspielen auf dem sechsten Platz der ewigen Liste rangiert, ist der achte Brasilianer, der es auf über 100 Länderspieleinsätze bringt. 2 – Am 12. Spieltag wurden in der aktuellen Südamerika-Qualifikation die ersten beiden Elfmeter verschossen. Den ersten vergab der Paraguayer Antonio Sanabria gegen Bolivien, den zweiten der Peruaner Yosimar Yotún gegen Argentinien. Beide Versuche gingen über die Latte. Zuvor resultierten 23 von 24 Elfern in einem Tor. Der andere Elfmeter, bei dem der Ball nicht im Tor landete, war der vom Venezolaner Yangel Herrera, der gehalten wurde. 31 – So alt wurde der Bolivianer Rodrigo Ramallo am Tag der Partie gegen Paraguay. Er schenkte sich selbst ein Tor und leitete damit den wichtigen Kantersieg in La Paz ein.

25 – Lionel Scaloni ist der zweite argentinische Nationaltrainer, der eine Positivserie von 25 Spielen ohne Niederlage verbuchen konnte (16 Siege und 9 Unentschieden). Der erste war Alfio Basile, dem eine Serie von 33 Spielen gelang. 20 – Tité hat 20 Siege in der Südamerika-Qualifikation auf dem Konto. Er ist der fünfte Nationaltrainer, dem dies gelungen ist. Der Brasilianer brauchte für diesen Meilenstein 23 Spiele und damit weniger als die anderen vier: Marcelo Bielsa (32), Néstor Pekerman (36), Hernán Gómez (41) und Oscar Tabárez (44).

Head coach of Uruguay Oscar Tabarez greets Tite